Damjan Vuković ist ein disziplinierter und scharfsinniger Agent der FJZ-Sondereinheit Kosač, spezialisiert auf Legilimentik, verdeckte Operationen und unbewaffneten Kampf. Seine Ausbildung war unerbittlich, sein Weg von Loyalität, Kontrolle und Pflichtbewusstsein geprägt. Nach Jahren im Feld, mehreren Solomissionen und einer schweren Verletzung operiert das Halbblut nun unter der Tarnidentität eines freiberuflichen Journalisten in Großbritannien – auf der Suche nach Spuren eines alten jugoslawischen Reinblut-Netzwerks.
If I'd grown up on a farm and was retarded,
this might impress me.
But I didn't, so it doesn't.
Damjan N. Vukovic
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28.06.1994
Winkelgasse
Halbblut
Legilimentik
Journalist (Geheimagent)
Belgrad, Serbien | London
family love
“When a child first catches adults out -- when it first walks into his grave little head that adults do not always have divine intelligence, that their judgments are not always wise, their thinking true, their sentences just -- his world falls into panic desolation. The gods are fallen and all safety gone. And there is one sure thing about the fall of gods: they do not fall a little; they crash and shatter or sink deeply into green muck. It is a tedious job to build them up again; they never quite shine. And the child's world is never quite whole again. It is an aching kind of growing.”
» VATER: Mihajlo Vukovic | *1973 | Halbblut | ehem. Mitglied der "Zvezda" Spezialeinheit des FJZ Geheimdienstes, heute Zaubereiminster
Damjan und sein Vater Mihajlo verbindet weniger ein Band aus Worten als eines aus Prinzipien. Zwischen ihnen herrscht kein offenes Schweigen, aber auch kein übermäßiger Austausch; vielmehr ein stilles Einvernehmen, das auf gegenseitigem Respekt und selten verbalisierter Anerkennung fußt. Mihajlo war für Damjan nie das Bild eines liebevollen, präsenten Vaters, er war eine Legende im Hintergrund. Ein Schatten mit scharfen Kanten. Ein Mann, dessen Fußstapfen so tief waren, dass Damjan sich oft fragte, ob er je herausfinden würde, wo seine eigenen beginnen.
Mihajlo war selten ein Vater im klassischen Sinne: kein Mann der Geschichten am Kamin oder der geduldigen Ratschläge. Aber er war da – auf seine Weise. In der Art, wie er Damjan das Messer zum ersten Mal wortlos richtig in die Hand legte. In dem seltenen, kaum merklichen Nicken, wenn sein Sohn bei einem Einsatz alles richtig gemacht hatte. Damjan hat seinen Vater nie gebraucht, um gehalten zu werden. Er wollte geführt werden – und Mihajlo hat ihn geführt, wenn er denn anwesend gewesen ist: kompromisslos, streng, aber nie sinnlos. Dass er dabei oft mehr Mentor als Vater war, hat Spuren hinterlassen – nicht nur bei Damjan. Doch wo Worte fehlten, waren es kleine Gesten, die ihre eigene Sprache sprachen. Ein warmer Blick, wenn Tijana ausnahmsweise lachte. Eine Hand auf der Schulter, wenn Damjan nach einer langen Mission zurückkam.
Damjan tritt heute in Mihajlos Fußstapfen, ja – aber nicht blind. Er geht sie mit eigenem Schritt. Und auch wenn Mihajlo das nie offen sagen würde, ist da Stolz. Und Sorge. Und Liebe; tief verborgen, kantig und schwer zu greifen, aber echt. So, wie Männer wie Mihajlo sie eben zeigen.
» MUTTER: Jelena Vukovic, geb. Savic | *1974 | Halbblut | Forscherin in der Mysteriumsabteilung des Belgrader Zaubereiministeriums
Jelena Vuković war nie laut in ihrer Liebe, aber sie war konstant. Ihre Zuneigung zeigte sich nicht in Kosenamen oder langen Umarmungen, sondern in durchdachten Gesten, in der Art, wie sie alles im Blick behielt, besonders dann, wenn Damjan dachte, sie hätte anderes im Kopf. Sie ist der ruhende Pol in einem Haus voller starker Meinungen – nicht, weil sie sich zurücknimmt, sondern weil sie weiß, wann Schweigen mehr Wirkung zeigt als tausend Worte. Für Damjan war sie immer die klügere Stimme im Hintergrund, aber auch die weichere, die feinfühlige. Nicht schwach, nie. Sondern jemand, der weiß, wann ihr Sohn nur eine strenge Ansage braucht und wann eine heiße Suppe, einen Blick, ein stilles „Ich sehe dich“. Sie ist analytisch, ja, und sie hat Erwartungen. Hohe sogar. Doch unter ihrer Strenge liegt etwas, das Damjan mit den Jahren erst richtig verstanden hatte: Fürsorge. Und Stolz. Ein tief sitzender Stolz, den sie selten ausspricht, aber den er in ihren Augen sehen kann, wenn sie denkt, er merkt es nicht.
Damjan hat Jelena nie unterschätzt. Nicht als Kind, nicht als junger Mann, nicht heute. Sie war es, die ihm beigebracht hat, dass Wissen Macht ist. Dass man Kontrolle nicht erbittet, sondern sich nimmt. Dass Schwäche kein Fehler ist – aber sie offen zu zeigen, tödlich sein kann. Von seinem Vater lernte er, wie man überlebt. Von Jelena, wie man gewinnt. Damjan liebt seine Mutter; nicht mit der Unschuld eines Kindes, sondern mit dem Respekt eines Mannes, der weiß, was sie geopfert hat, um ihm den Weg zu ebnen.
» SCHWESTER: Tijana Vukovic | *1993 | Halbblut | Fluchjägerin
Tijana ist vieles – klüger, als sie es zeigt, emotional verschlossener, als gesund wäre, und manchmal in Damjans Augen in mancherlei Hinsicht so stur, dass er sich fragt, ob sie denselben Dickschädel wie er geerbt hat oder gleich einen doppelt so harten. Sie diskutieren, seit sie sprechen können – manchmal leise und zynisch, manchmal laut und mit Worten wie Dolchen. Aber was andere für Streit halten würden, ist für sie beide Alltag. Nähe. Vertrautheit - Tijana versteht ihn, obwohl sie vieles an ihm verurteilt – und genau das gibt ihm Halt, ohne dass er es zugeben müsste.
Damjan bewundert ihre Tiefe, auch wenn er sie nie laut loben würde. Dass sie sich oft aufopfert, findet er frustrierend – weil sie sich selbst dabei vergisst. Und trotzdem ist es genau das, was sie für ihn zu einer moralischen Instanz macht. Sie stellt das Wohl anderer über ihr eigenes, während er gelernt hat, zu priorisieren; manchmal kalt, manchmal notwendig. Das sorgt für Reibung … aber auch für Balance.Tijana bringt ihn dazu, innezuhalten. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einem Blick, der sagt: “Du weißt es besser, also tu’s auch.” Sie ist intuitiv, während er auf Fakten und Kontrolle setzt. Und wenn sie mal wieder schweigt, statt über ihre Sorgen zu reden, bringt er ihr halt mal um drei Uhr morgens Kaffee. Nicht aus Sentimentalität – sondern aus Prinzip. Sie ist die Einzige, die ihn wirklich lesen kann, selbst durch die Schichten aus Geheimnissen und taktischem Denken hindurch. Und obwohl sie an vielem zweifelt, zweifelt er nie an ihr. Auch wenn er das nie laut sagen würde.
SOUL MIRROR
“IMAM SVOJ MALI SVET I OKO NJEGA KINESKI ZID - I'VE GOT MY LITTLE WORLD AND THE CHINESE WALL AROUND IT”
“MI SMO GRADITELJI SVOJE SUTRASNJICE, ALI I GOSPODARI VLASTITE BUDUCNOSTI" - "WE ARE THE BUILDERS OF OUR OWN TOMORROW AND THE MASTERS OF OUR OWN FUTURE.”
Ehem. Schule Dusanova skola za mlade carobnjake i vestice (Dushans Schule für junge Zauberer und Hexen) | Abschluss 2011 UTZ Noten Verwandlung - E, Dunkle Künste & Verteidigung - O, Zauber- und Heiltränke - A, Muggelkunde - E
“MI SMO ETO BLIZU KRAJA, JEDAN KORAK OD OCAJA - SO, WE ARE NEAR THE END, ONE STEP AWAY FROM DESPAIR”
28. Juni 1994 | Damjan kommt als zweites Kind von Mihajlo und Jelena Vukovic auf die Welt. Auf ihn wartet bereits seine ältere Schwester Tijana; mit Damjans Geburt ist die Familie vollständig und der Weg für die jüngste Generation, im Dienste des Staates zu stehen, wird geebnet.
März 1999 | Als die Bombardierung Muggel-Belgrads einsetzt, erschrickt Damjan so stark, dass sein erstes magisches Erlebnis einsetzt. Obwohl diverse Schutzzauber ihr Haus eigentlich unantastbar für Muggelangriffe machen, geht die Familie auf Nummer sicher und versteckt sich, so wie ihre Muggelnachbarn auch, in den Kellerräumen ihres Hauses. Dort herrscht nach einiger Zeit eine Totenstille - Damjan löst einen gewaltigen Muffliato aus, so dass nichts von der Außenwelt zu ihnen dringen kann, während Jelena ihr bestes tut, um die Kinder abzulenken. Mihajlo ist zu diesem Zeitpunkt, wie so oft, abwesend, da er im Auftrag des FJZ-Geheimdienstes im Einsatz ist.
September 2004 | Wie seine ältere Schwester zuvor auch, wird auch Damjan an der Dušanova škola eingeschult. Tijana hat nur ein Jahr Ruhe vor ihrem Bruder, bevor dieser für Tumulte sorgt. Wie es sich für einen jüngeren Bruder gehört, heftet er sich für die erste Zeit an die Fersen seiner Schwester und lässt keine Gelegenheit ungenutzt, ihr auf die Nerven zu gehen. Man sieht die Geschwister oft streiten oder diskutieren, aber wenn die Not am Mann ist, gibt es wohl kein Duo, das im fliegenden Schloss besser zusammenhält. Damjan weiß schon zu diesem Zeitpunkt, dass er in die Fußstapfen seines Vaters treten will und fokussiert schon ziemlich von Beginn an seine Schulkarriere darauf, eines Tages ebenfalls dem Geheimdienst beizutreten. Dass kindliche Phantasien und eine wohl auch ungesunde Glorifizierung des Helden-Vaters seinen Teil dazu beiträgt, gepaart mit der simplen Tatsache, dass die Vukovic-Familie seit Generationen im Staatsdienst steht, ist wohl für jeden ersichtlich.
September 2009 | Obwohl sich ihre Schullaufbahnen in vielerlei Hinsicht unterscheiden, so tut es Damjan seiner Schwester gleich und entscheidet sich für ein Austauschjahr - jedoch nicht am Olymp in Griechenland, sondern an der zweiten Partnerschule der Dušanova škola: Koldovstoretz in Russland. Es ist eine durchaus bereichernde Zeit, aber auch eine schwierige. Damjan verlässt zum ersten Mal sein gewohntes Umfeld, was ihm schwerer fällt als ursprünglich angenommen, doch er weiß, dass er lernen muss damit umzugehen, wenn er wirklich in den Geheimdienst miteinsteigen will. In Russland lernt er auch erstmalig in der Duell-AG die Kampfkunst Systema kennen, die dort parallel zum magischen Aspekt der Duellkunst gelehrt wird.
Sommer 2011 | Damjan schließt die Schule mit gutem Erfolg ab und hat weiterhin ein klares Ziel vor Augen: der Geheimdienst. Dass er über die Jahre hinweg einem Idol nacheifert, welches nie die Zeit gehabt hatte, ihm auch wirklich ehrlich von seinen "Abenteuern" zu erzählen, weil er beizeiten sogar auch als Vermisst gemeldet gewesen ist, tut Damjans Faszination keinen Abbruch. Während der Jahre jugendlicher Turbulenzen, die auch an ihm nicht vorbeigegangen sind, hatte Damjan ab und an mal den roten Faden verloren und den Fokus kurzzeitig aus den Augen gelassen; wenn Parties wichtiger waren oder Mädchen interessanter, als dieser eine Plan, den er ohnehin nur mit seiner Schwester teilen konnte. Doch immer wieder findet Damjan zurück, ohne dabei auf allzu vieles vom Schulleben verzichten zu müssen. Dabei ist ihm auch seine Familie eine große Unterstützung (auch wenn Tijanas Sorge wohl die einzigen Stolpersteine dahingehend für ihn darstellen), schließlich ist es abwegiger nicht in den Staatsdienst einzutreten, als sich dafür zu entscheiden. Kaum dass Damjan den Abschluss in der Tasche hat, fängt auch ein harter Sommer voller Tränen, Schweiß und Blut, der ihn schließlich für die Aufnahmeprüfung des Geheimdienstes vorbereiten soll. Erstmals ist Mihajlo auch über längere Zeit aktiv in das Leben seines Sohnes involviert. Er weiß zwar, wie er Damjan vorbereiten kann, bleibt dem System aber treu und gibt ihm keine Chance auf einen Wissensvorsprung.
Herbst 2011 | Die Aufnahmeprüfung für den Geheimdienst der FJZ gilt als eine der härtesten, geheimsten und gnadenlosesten Selektionsprozesse im magischen Europa. Nur ein Bruchteil der Bewerberer übersteht sie, und wer sie besteht, spricht selten je wieder darüber. Diejenigen, die aussortiert werden, werden mit mächtigen Vergessenszaubern belegt, so dass sie nicht einmal mehr wissen, dass sie jemals für den Geheimdienst in Erwägung gezogen worden sind. Die Aufnahmeprüfung, die sogenannte Siva Vrata – „Die Graue Schwelle“ – beginnt nicht mit einer Einladung, sondern mit einem Verschwinden. Ohne Vorwarnung werden die Kandidaten in der Nacht abgeholt, egal wo sie sich gerade befinden. Ihr Ziel: ein isolierter, fensterloser Komplex irgendwo im Gebirge Montenegros. Der erste Test ist die Isolation. Völlige Dunkelheit, Stille, keine Zeit, kein Raumgefühl, keine Stimme außer der eigenen im Kopf. Zwei Tage lang ist man allein. Magische Überwachung misst die Reaktionen: Panik, Resignation oder Dissoziation führen zum Ausschluss. Damjan übersteht die Isolation nicht ohne Spuren, aber mit kontrollierter Fokussierung, die man ihm später als “unheimliche Ruhe” zuschreibt.
Darauf folgt die "Konfrontation", die Prüfung der emotionalen Belastbarkeit. Jedem Kandidaten wird ein Szenario vorgesetzt, das auf seine persönlichen Ängste oder Schwächen zugeschnitten ist; magisch verstärkt, fast schon an Grausamkeit grenzend. Damjan steht hier erstmals an einer Schwelle, die ihn ans eine Grenzen bringt, schließlich wird seine Familie mit ins Spiel gebracht, was ihn kurzzeitig ins Wanken bringt. Es folgt: der Loyalitätstest. Eine Aufgabe, die absichtlich in eine ethische Grauzone führt: Sabotage, Manipulation, Verrat. Die Grenzen verschwimmen, Realität und Test sind nicht mehr zu unterscheiden. Damjan handelt entschlossen, effizient – aber nie unüberlegt. Seine Mentoren halten fest: „Er ist nicht skrupellos. Aber bereit, Verantwortung zu tragen, wenn andere sie scheuen.“
Am Ende steht das Einzelgespräch – ein psychologisches Duell, geführt von einem erfahrenen Legilimentiker. Keine Fragen, sondern tiefe Einblicke in das, was man zu verbergen sucht. Ohne Druck, aber mit tiefer Präzision wird geprüft, wie reflektiert, stabil und formbar ein Kandidat ist. Hier kommt Damjan seine Disziplin zugute, denn auch wenn man bei ihm keine tiefgreifende Empathie festmacht, so aber definitiv ein klares, moralisches Fundament.
So beginnt Damjans Laufbahn; nicht mit Ruhm oder Ehre, sondern mit einem Akt des Vergessens: Die Welt, die er kannte, lässt er nun hinter sich. Was folgt, ist Ausbildung, Anpassung, Verschwiegenheit. Die Siva Vrata jedoch bleibt: nicht als Erinnerung, sondern als Narbe, die ihn für den Dienst geformt hatte.
2011 - 2016 | Die Ausbildung beginnt früh, ist gnadenlos selektiv und verlangt mehr als nur körperliche Ausdauer oder magisches Talent: Sie verlangt Loyalität, Härte und das kompromisslose Verlernen aller Schwächen. Wer hier scheitert, wird nicht einfach entlassen. Er wird vergessen. Der Lehrplan ist vielschichtig: Taktik und Strategie, Spionage, psychologische Kriegsführung, konventionelle wie magische Nahkampftechniken, Tarnung, Codierung, Foltermethoden, Desinformation. Jedes Talent wird geschärft, jede Schwäche erbarmungslos angegangen. Damjan lernt schnell; auch, weil es keine Alternative gibt. Fehler bedeuten Konsequenzen, Nachsicht gibt es nicht. Mentale und physische Belastungsgrenzen sind Alltag, was zählt, ist Funktionstüchtigkeit. Früh wird klar: Damjans besonderer Zugang liegt in der Legilimentik. In dieser stillen, gefährlichen Kunst liegt sein Talent, oder vielmehr sein Wille, sie sich untertan zu machen. Die Ausbildung darin bringt ihn jedoch mehrfach an seine Grenzen: Schmerz, innere Barrieren, Orientierungslosigkeit. Es ist, als müsste er sich selbst zersplittern und neu zusammensetzen, um andere durchschauen zu können. Immer wieder treiben ihn die Sessions zu lähmenden Cluster-Kopfschmerzen – Schmerzen, die sich wie Nadeln hinter die Augen bohren, Tage anhalten und ihm den Schlaf rauben. Das Gefühl von magischer Ausgelaugtheit, als würde ihn danach ein einfacher Schwebezauber bereits an die Belastungsgrenze bringen. Die ständige nähe zu fremden Emotionen und Gedanken stumpft ihn mit der Zeit ab, manchmal macht sie ihn sogar zynisch; emotionale Distanz wird zu seinem Schutzmechanismus, ob bewusst oder nicht. Dennoch, Damjan bleibt, beißt sich durch. Als physisches Gegengewicht wird er in Krav Maga und Systema gedrillt. Die Techniken werden ihm eingebrannt: direkter Zugriff, schnelle Entwaffnung, Bewegungen wie fließendes Wasser oder gezielter Einschlag. Seine Mentoren dulden kein „Ich kann nicht (mehr)“ - was zählt, sind Ergebnisse. Damjan wird gelehrt, auch ohne Magie zu bestehen, notfalls mit bloßen Fäusten zu überleben. Die Verbindung aus mentaler Dominanz und physischer Effizienz macht ihn unberechenbar und auch wenn es auf den ersten Blick so nicht wirken mag: verdammt gefährlich.
Doch die Ausbildung hinterlässt Spuren. Damjan kommt nicht unversehrt aus diesen Jahren .. Das Misstrauen, das ihm eingetrichtert wird, bleibt. Die Paranoia, nichts preiszugeben. Die Kontrolle über jede Regung, jedes Wort. Empathie wurde ihm nie gelehrt, im Gegenteil: Emotion galt als Schwäche. So hat er gelernt zu analysieren, nicht zu verstehen. Nähe zu verwalten, nicht zuzulassen. Er wird loyal, diszipliniert, fokussiert, aber auch stur, schroff, manchmal gnadenlos. Die Ausbildung macht ihn zu einem Werkzeug des Staates. Aber sie macht ihn auch zu dem, was er heute ist: ein scharfer Kopf mit tiefem inneren Abstand, ein Mann, der alles beobachtet und sich dabei selbst kaum zeigen kann. Die Frage, wie viel von Damjan noch echt ist, stellt er sich manchmal selbst. Doch er tut es nur leise. Und immer erst dann, wenn niemand mehr hinsieht.
2016 - 2024 |Mit 22 Jahren, unmittelbar nach Abschluss seiner Ausbildung, wird Damjan Vuković offiziell in den aktiven Dienst des FJZ-Geheimdienstes überführt. Noch ohne feste Einsatzrolle, beginnt er zunächst als interner Analyst im Bereich magischer Bedrohungslagen. Es ist eine Übergangsphase, in der er unter Beobachtung steht; nicht zur Strafe, sondern als Test: Wie verhält sich ein junger Agent mit Legilimentik-Fähigkeiten, wenn man ihn mit bruchstückhaften Informationen und mehrdeutigen Befehlen konfrontiert?
Damjan übersteht diese Probezeit, wenn auch nicht frei von Reibungen mit Vorgesetzten. Bereits mit 24 Jahren übernimmt er erste verdeckte Missionen im Inland, oft als Verbindungsglied zwischen Observierung und operativem Zugriff. Seine Fähigkeit, sich sozial anzupassen, ohne sich zu verlieren, macht ihn zu einem der effektivsten Agenten seiner Generation. Zwei Jahre später wird er einem Team für Auslandseinsätze zugeteilt, das sich auf die Rückverfolgung geflohener magischer Dissidenten spezialisiert hat. In diesen Jahren lernt Damjan, mit wachsender Unabhängigkeit zu arbeiten – oft in Doppelrollen, meist unter Deckidentitäten, selten mit Rückendeckung. Es sind Einsätze mit wenig Ruhm, aber viel Risiko. Und es ist genau diese Unsichtbarkeit, in der er seine Stärke findet. Zu dieser Zeit wird erstmals potenzieller Kandidat für die geheime Sondereinheit Kosač geprüft, eine verdeckt operierende Formation, die offiziell nicht existiert. Ihr Name bedeutet „Der Schnitter“ – eine passende Bezeichnung für jene, die im Schatten agieren, um drohende Gefahren zu beseitigen, bevor sie überhaupt erkannt werden. Kosač besteht aus nur wenigen, streng ausgewählten Agenten, die ausschließlich dem höchsten inneren Sicherheitsrat der FJZ unterstellt sind. Ihre Aufgaben umfassen die Identifikation, Beobachtung und Neutralisierung innerer wie äußerer Bedrohungen – darunter vor allem auch sogenannte „Altlasten“ aus der Reinblut-Ära, von denen offiziell behauptet wird, sie seien längst Geschichte. In Wahrheit aber weiß die Kosač: Einige dieser fanatischen Magier haben überlebt und sie bewegen sich noch immer im Untergrund Europas. Ein Jahr später schließt er sich der Sondereinheit an.
Im Sommer 2022 kommt es zu einem folgenschweren Einsatz in Montenegro. Die Mission (Aufklärung und mögliche Sicherstellung einer untergetauchten Zielperson) verläuft zunächst planmäßig, eskaliert jedoch, als Damjan bei einer Konfrontation nicht nur körperlich verletzt wird, sondern auch durch intensive Anwendung der Legilimentik an seine mentalen Grenzen gerät. Der Preis: mehrere gebrochene Rippen, eine tiefe Wunde am Oberschenkel und anhaltende Clusterkopfschmerzen, ausgelöst durch eine Überlastung des Nervensystems. Der Rückzug gelingt gerade noch so, doch was folgt, ist ein Zwangsstopp und drei Monate medizinischer Versorgung, ein halbes Jahr Wiedereingliederung in der Zentrale. Offiziell ist er zur Regeneration zurück in Belgrad - inoffiziell, um zu prüfen, ob er als Kosač noch tragbar ist. Dass Damjan zur Beobachtung aus dem Außendienst genommen wird, ist für ihn belastend und er kann mit dieser Tatsache nur sehr schwer umgehen. Es ist eine Zeit des Stillstands, doch innerlich schärft sie seine Instinkte, zwingt ihn zur Selbstreflexion, lässt ihn bewusst mit seinen Grenzen umgehen. Damjan kehrt zurück – vorsichtiger, aber keineswegs zögerlich. Und mit noch klarerem Blick auf das, was es bedeutet, zwischen Loyalität und Selbstschutz zu navigieren.
2024 wird er in ein inoffizielles Netzwerk für verdeckte Aufklärung integriert, eine Zelle, deren Mitglieder offiziell nicht existieren. Sein Deckmantel: ein freier Journalist mit Schwerpunkt auf internationale Zauberpolitik. Diese Tarnung dient als Vorwand für Reisen, Recherchen und Gespräche in der internationalen magischen Welt. Was er veröffentlicht, ist sekundär und wird ihm oftmals auch vom Geheimdienst bereits fertig abgepackt zur Verfügung gestellt; was er zwischen den Zeilen erfährt ist das, was zählt.
2024 - heute |Sein aktueller Auftrag führt Damjan nach Großbritannien. Offiziell, um über gesellschaftspolitische Veränderungen in der dortigen Zaubererwelt zu berichten – inoffiziell, um dort verbliebene Reinblüter der FJZ aufzuspüren. Mit Alter-Ego und einem hieb- und stichfesten Lebenslauf als vermeintlich angesehener Journalist, bereitet sich Damjan einige Zeit im Vorfeld auf seine neue Rolle vor, ehe er im Frühjahr 2026 schließlich Fuß nach Großbritannien setzt, um in die aktive Phase seiner Mission überzugehen. Damjan weiß jedoch nicht, nach wem genau er sucht. Nur, dass die Person da draußen ist. Und dass der Schlüssel zur Wahrheit in einer Vergangenheit liegt, die längst als ausgelöscht galt.
OPEN SECRETS
“Da li ste znali ...”
» ... Damjan im Besitz einer riesigen Schallplattensammlung ist, die sich über seine gesamte Wohnzimmerwand erstreckt? Zwischen all der Disziplin und Kontrolle, die Damjans Leben bestimmen, ist dies der Ort, an dem er durchatmen kann. Das offene Regal ist gefüllt mit Musik aus seiner Heimat und internationalen Klassikern. Vom melancholischen Balkanrock bis hin zu rauem Blues oder alten Jazzplatten – je nach Gemütslage greift er nach dem, was gerade zu seiner Stimmung passt. Besonders nach langen Missionen oder schweren Tagen ist es sein Ritual, eine Platte aufzulegen, sich in die Musik zu lehnen und für einen Moment alles andere auszublenden.
» ... er passionierter Fleischesser ist, geprägt von den deftigen Aromen der Balkanküche? Cevapi, Lammspieße oder Wildgerichte erinnern ihn an Heimat, Familie und unzählige Abende mit Rakija und scharfem Ajvar. Für ihn bedeutet Essen nicht nur Energiezufuhr, sondern auch Identität und Genuss. Dennoch bleibt er in seiner Ernährung diszipliniert – als Agent weiß er genau, was sein Körper wann braucht. In stressigen Phasen setzt er auf Proteine, schnelle Energie und altbewährte Rezepte. Vegetarische Alternativen? Für ihn eher eine Notlösung als Überzeugun und auch eher eine notdürftige Beilage oder Vorspeise. Mit einem Augenzwinkern neckt er gerne jene, die freiwillig auf Fleisch verzichten; natürlich nie ohne den typisch trockenen Humor, der ihn auszeichnet.
» ... die Duftnoten seines bordeauxroten Amortentia eine wahre Komposition darstellt? Der Duft von lila Ramondablüten, zart und dennoch von tiefer Erdigkeit – ein Echo seiner Heimat und der Widerstandskraft seiner Wurzeln. Süße, reife Pflaumen mit einem Hauch von Wärme und Tradition, die an gesellige Abende in Belgrad und den Geschmack von Šljivovica erinnern. Und schließlich schwerer, würziger Weihrauch; durchdrungen von Ritual, Glaube und jenem abergläubischen Ernst, der Damjan seit jeher begleitet.
» ... sein Irrwicht für viele nur ein müdes, verwundertes Anheben ihrer Augenbrauen sorgen würde, bei Damjan aber das absolute Grauen auslöst? Ein massiver, alter Folterstuhl aus dunklem Metall, roh und zweckdienlich, mit Spuren längst vergangener Gewalt. An Armlehnen und Stuhlbeinen hängen schwere Eisenfesseln, die sich mit kaltem Klirren schließen, sobald man ihm zu nahe kommt. In der Luft liegt ein leises, bedrohliches Summe, wie das Echo einer unsichtbaren, tödlichen Spannung. Der Stuhl steht sinnbildlich für völlige Machtlosigkeit, für Ausgeliefertsein an körperliche und seelische Qualen. Eine Mahnung an die Konsequenzen eines Fehltritts; ganz gleich, ob dieser von einem Feind oder aus den eigenen Reihen geahndet wird. Denn in Damjans Welt ist Verrat eine Frage der Perspektive – und Loyalität ein brüchiges Gut.
» ... Damjan im Spiegel Nerhegeb sich selbst in der offiziellen Galauniform der FJZsehen würde, mit einem Abzeichen an der Brust, die die höchste staatliche Auszeichnung der FJZ für die Dienste für das Vaterland kennzeichnet? Um ihn herum die Elite des Ministeriums, Gesichter voller Respekt, stumme Anerkennung für seinen Einsatz, seine Loyalität, seine Opfer. In der ersten Reihe steht Mihajlo, reglos wie immer, doch Damjan erkennt in dessen Blick den unausgesprochenen Stolz, der ihm schon immer Antrieb im Leben gewesen ist. Neben ihm Jelena, mit jenem ernsten Ausdruck, der Fürsorge und Stolz zugleich bedeutet. Tijana steht etwas abseits, mit einem breiten, ehrlichen Lächeln auf den Lippen. Und dennoch: Hinter all dem Glanz wirft der Spiegel auch Schatten. In Damjans Blick liegt Erschöpfung, der Preis für den Weg, den er gewählt hat. Und zwischen den Reihen bleibt ein leerer Platz – ein unausgesprochener Hinweis darauf, dass Anerkennung nicht alles im Leben ersetzen kann.
» ... sein Zauberstab aus Schwarzdorn und Thestralschweifhaar besteht, 11 3/4 Zoll lang und recht starr ist? Gefertigt aus dunklem Schwarzdornholz wirkt Damjans Zauberstab auf den ersten Blick abweisend, fast stolz. Er trägt eine natürliche Schwere in sich, die sich nicht nur in seiner festen Struktur, sondern auch in seiner Magie widerspiegelt. Sein Kern – ein einzelnes Schweifhaar eines Thestrals – macht ihn zu einem Werkzeug für jene, die den Tod kennen, ohne ihm zu erliegen. In der Hand eines Unentschlossenen wäre er widerspenstig, doch wer ihn mit Entschlossenheit und klarem Ziel führt, findet in ihm einen verlässlichen, kraftvollen Gefährten. Mit seinen 11¾ Zoll liegt er perfekt ausbalanciert zwischen Schnelligkeit und Durchschlagskraft. Er ist ein Zauberstab für jemanden, der bereit ist, Verantwortung zu tragen – und die Schatten, die damit einhergehen.
» ... Damjans Patronus die Form einer Schwalbe annimmt, einem schnellen, wendigen Tier, das am Balkan seit Jahrhunderten als Symbol für Glück, Heimkehr und Schutz gilt. In vielen Regionen steht die Schwalbe für die Hoffnung, dass man trotz aller Stürme immer wieder den Weg nach Hause findet. Für Damjan, der zwischen Loyalität, Pflichtgefühl und innerer Zerrissenheit lebt, ist sie Sinnbild für Zielstrebigkeit, Anpassungsfähigkeit und Überlebenswillen – Eigenschaften, die ihn als Agent ebenso prägen wie als Mensch.
» ... der Serbe über eine hochentwickelte Fähigkeit zur Legilimentik verfügt, die er während seiner intensiven Ausbildung zum Geheimagenten meisterhaft entwickelt hat? Sein scharfsinniger Verstand und seine disziplinierte Herangehensweise ermöglichen es ihm, Gedanken und Emotionen anderer gezielt zu lesen und Unwahrheiten zu entdecken – ein entscheidender Vorteil in Verhören und verdeckten Operationen. Doch diese Fähigkeit fordert auch ihren Tribut: Das unentdeckte Eindringen in fremde Köpfe zehrt an seiner mentalen Stabilität und hinterlässt oft Kopfschmerzen von clusterartiger Intensität. Zudem bewahrt er stets eine gewisse emotionale Distanz, um sich vor psychischer Überforderung zu schützen, wissen sich doch besonders intensive oder gar traumatische Erlebnisse fremder Menschen als Flashbacks in seine Träume zu schleichen und ihm den Schlaf zu rauben. Trotz seiner beeindruckenden Kontrolle ist Damjan sich der Grenzen und Risiken seiner Legilimentik bewusst – jede Anwendung ist ein Balanceakt zwischen Macht und Verletzlichkeit.
» ... Damjan während seiner Ausbildung zum Agenten in verschiedenen Formen des unbewaffneten Kampfes geschult worden ist? Ein Privileg, aber auch eine Notwendigkeit. Zimperlichkeit war in diesem Kontext keine Option, seine Mentoren waren in jeder Hinsicht unerbittlich. Besonders geprägt haben ihn dabei Krav Maga, bekannt für seine kompromisslose Effizienz und klare Zielorientierung, sowie Systema, eine russische Kampfkunst, die Bewegungsfluss, Körperkontrolle und psychologische Kriegsführung miteinander vereint. Für Damjan sind diese Techniken weit mehr als nur Selbstverteidigung: Sie dienen ihm als physische Balance zu seiner mentalen Spezialfähigkeit, der Legilimentik, und als taktischer Vorteil für Situationen, in denen Zauberstäbe keine Option sind; Überraschungsmoment inklusive.
» ... Damjan Vuković im Ausland unter seinem echten Namen auf auftritt und das ein bewusster Schachzug des Geheimdienstes ist, der Authentizität über Anonymität stellt? Seine offizielle Identität als freier Journalist mit Fokus auf politische Entwicklungen und internationale magische Sicherheit ist gut dokumentiert: gefälschte Artikel, erfundene Kooperationspartner und europaweit platzierte Veröffentlichungen stützen das Bild eines unabhängigen, weltoffenen Beobachters. Diese berufliche Tarnung erlaubt es ihm, sich mit scheinbar harmloser Neugier in verschiedene Gesellschaftsschichten zu bewegen, ohne jemals selbst ins Zentrum zu rücken. In Wahrheit dient seine Rolle allein dem Zweck, Informationen zu beschaffen, Netzwerke zu infiltrieren und Spuren zu verfolgen. Der Name ist echt; alles andere ist eine Konstruktion.
YOURS SINCERELY
“Written in the stars is a great big lie
That you'll never get to see
Until the minute that you die”
AVATAR » Bell, Matthew
OTHER FACES » Nathanael van Wyngaarden, Artemis Cazardieu, Cesare Beltaine, Ginevra Potter, Hayden Capulet, Hypérion Cazardieu, Lycidas Carrow, Nestor Montague, Siri Vessalius, Skender Ionescu, Veronique Viridian