Wo normalerweise das Leben tobt und an jeder Ecke und in jedem Gang vier Farben dominieren, herrscht dieser Tage gähnende Leere. Nahezu ausgestorben wirkt das Schloss und die Ländereien, die ansonsten als zweite Heimat für viele unzählige Schüler, Lehrer, Geister und all jene dienen, die ihren Lebensmittelpunkt in Hogwarts haben. Der Beginn der Ferien liegt bereits ein paar Tage zurück und somit auch der gewohnheitsmäßige Abreisefluss der Meisten von ihnen in den Schoss ihrer Familien. Bei Plumpudding und heißer Schokolade werden sie sich von den ersten, aufregenden Monaten des Jahres erzählen und bei einer gemeinsamen Suche nach Ostereiern das gleichnamige Fest genießen.
Doch auch an all jene, die sich gegen eine Heimfahrt entschieden- oder schlicht kein Heim haben, in das sie zurückkehren können, will gedacht sein. Beinahe schon eine Tradition ist es, dass die Schüler in Hogwarts bereits in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags von den Küchenkobolden mit einem ganz besonderen Frühsütck geweckt werden, nämlich einem, dass sie ausnahmsweise ans Bett gebraht bekommen. Danach heißt es schnell sein, denn was im späten Mittelalter einst als Unfall begann, gehört heute zu den Höhepunkten des Feiertages: Die Osterhasenjagd. Viele kleine Puschelschwänze verteilt auf das gesamte Schulgelände, warten nur darauf, eingefangen zu werden um ein ganz besonderes Geschenk zu überbringen, dass jedes Jahr variiert. So dürfen sich die fleißigen Sammler dieses Jahr über ein Osterei in eigener Häuserfarbe und graviert mit den eigenen Initialen freuen, dass nicht nur auf einem hochwertigen Gestell anmutet, sondern im Dunkeln auch einen sanften Schein von sich gibt, der zum einen beruhigend wirken, als auch (emotionale) Wärme spenden soll. Um dieses besondere Geschenk der langohrigen Gefährten zu erhalten, ist lediglich etwas Geduld und vor allem keine Magie erforderlich. Die Hogwartseigenen Osterhasen sind durch ihre langjährige Erfahrung bestens geschult und ergreifen die Flucht bereits, bevor ein Großteil auch nur die Finger um den Zauberstab schließen konnte. Begrünten Leckerbissen hingegen können sie kaum widerstehen, wer also eine nahezu hundertporzentige Chance auf sein Ei erhalten möchte, sollte den Gewächshäusern einen Besuch abstatten, bevor zur großen Jagd aufgebrochen wird.
Wir möchten an dieser Stelle aber darauf hinweisen, dass Alraunenblätter kein geeignetes Lockmittel darstellen und die Erfahrung aus vergangenen Jahren gezeigt hat, dass Rumbatanzende Osterhasen Muggel sowie Magier gleichermaßen verstört. Happy Hunting!