What happened in the Ersti-Woche, stays in the Ersti-Woche. So oder so ähnlich lautet wohl das unausgesprochene Motto eines ganz besonderen Ereignisses, dass sich jährlich im September wiederholt und durchaus darüber bestimmen kann, ob das eigene Studium zu einem vollen Erfolg oder einem vollkommenen Disaster wird. Denn nichts wiegt an einer Universität wie der Seven Oaks schwerer, als der (zweifelhafte) Ruf, den man sich erarbeitet. So wissen fortgeschrittene Trimesterstudenten bereits aus zumeist eigener Erfahrung, dass die vielen Partys und Feierlichkeiten nicht nur höchst promillehaltig - und definitiv nichts für Minderjährige - sind, sondern auch im eigenen Erbrochenen oder nackt auf dem Campusgelände enden können. Um die neuen Studenten auf diese Gelage bestmöglich vorbereiten zu können, werden in den zahlreichen Willkommenstütchen also nicht nur die Lage- und Stundenpläne der Universität verpackt, sondern auch einige Verhütungstränke sowie ein kuscheliges Abbild des Maskottchens, dem man bei Bedarf sein Leid klagen - und mit einer schlagfertigen Erwiderung rechnen kann. Selbstverständlich sind in dieser besonderen Woche auch die Studentenverbindungen präsenter als jemals zuvor, denn das jährliche Frischfleisch zu sichten und zu beurteilen, um sich die Rosinen einsacken zu können bevor es ein anderer tut, ist das oberste Gebot des Monats September.
Für alle gemäßigten Schaulustigen und Neustudenten bietet die Erstiwoche außerhalb der Feierlichkeiten aber auch ein recht ansprechendes Programm, dass neben der Einführung in das Universitätsleben auch aktive Freizeitgestaltungen wie gemeinsame Grillabende, ausschweifende Zauberschachpartien oder die allseits beliebte Umsortierung der Bibliothek beinhaltet. Letztere ist eine inzwischen etablierte Tradition unter den Ersttrimestern, die den Einstand in das Studentenleben markieren soll und eigentlich nur dazu dient, allen anderen Studenten gehörig auf den Sack zu gehen, indem man die Bücher in einer möglichst unlogischen und wahrlosen Sortierung in der Bibliothek verteilt. Denn wer studieren will, muss gefälligst auch etwas dafür tun, lautet das Motto der hochmotivierten Neuankömmlinge, selbst wenn man nur Stunden damit zubringt, die Regalreihen nach einem bestimmten Lehrbuch abzusuchen.