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Ciara Kavanagh

Trigger: Tod
a smile woven into sound
27.03.25 1 Posts
24 Jahre Halbblut
Ciaras Stimme hat nahezu jeder schon einmal vernommen, denn die ehrgeizige junge Frau ist Radiomoderatorin beim WWN – mit einem feinen Gespür für Atmosphäre, echte Gespräche und klare Worte. Kühl, aber charmant, professionell und selbstbewusst – so präsentiert sie sich. Doch hinter der glatten Fassade verbergen sich Tiefe, Selbstzweifel und ein feuriges und impulsives Temperament. Die Irin wuchs als mittleres Kind und einzige Tochter in einer chaotisch-musikalischen, aber liebevollen Familie auf – mit Eltern, die in den 80ern gefeierte Musikstars waren. Bereits zu Schulzeiten, als stolze Ravenclaw und Vertrauensschülerin, zeigte sich ihre Liebe zur Medienwelt und zur Wissensvermittlung: Ciara blüht auf, wenn sie etwas mit Leidenschaft erklären kann. Sie schätzt unterschiedliche Meinungen und begegnet ihnen mit Offenheit. Wer einmal zu ihrem engeren Kreis gehört, darf sich auf bedingungslose Loyalität und eine ehrliche, manchmal unbequeme, aber stets verlässliche Freundin verlassen. Disziplin, ein Blick für Details und unerschütterlicher Optimismus begleiten ihren Weg: ein Drahtseilakt zwischen intellektuellem Anspruch, verinnerlichtem Perfektionismus, der Angst, nur aufgrund ihrer Eltern dort zu sein, wo sie ist – und dem tiefsitzenden Wunsch, etwas zu bewegen und die Welt zu verbessern. Ihren Lebensmittelpunkt hat sie in einer kleinen Wohnung nahe der Winkelgasse, zwischen (magischen) Zimmerpflanzen, Kater Altair, alten Vinylplatten und bunten Tintenfässern.
Ria

#1



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Ciara Éabha Kavanagh
24 • 04. August 2001
geboren in Dublin, Irland
wohnhaft im magischen London, nahe der Winkelgasse
Halbblut
WWN • Radiomoderatorin
Die vierundzwanzigjährige Ciara wurde in Dublin geboren und ist damit – neben ihrer familiären Abstammung – eine waschechte irische Hexe. Bei Sonnenschein schleicht sich ein sanfter Rotschimmer in ihre kastanienbraune Mähne und erfüllt damit ein weiteres Klischee irischer Schönheit – zusammen mit Sommersprossen und einer Vorliebe für Grüntöne. Auch ihr Name verrät unmissverständlich ihre Herkunft: Wer ihn nur liest und mit der irischen Aussprache nicht vertraut ist, leistet sich oftmals einen linguistischen Fauxpas. Die anglisierte Variante? Keira Eva. Praktisch, dass im Radio nur die gesprochene Version zählt – dort gibt es dann zumindest keine Missverständnisse.

Durch ihren porzellanartigen Teint, die hohen Wangenknochen und die markanten, ausdrucksstarken Brauen wirkt Ciara auf den ersten Blick oft unterkühlt und unnahbar. Doch im Radio kommt es nicht auf das Gesicht an, sondern auf die Stimme – und darin liegt eine Wärme und ein Charme, den man ihrem äußeren Eindruck zunächst nicht zutrauen würde. Wer ihr nahesteht, erkennt dieselbe Tiefe auch in ihren dunkelbraunen Augen.
Mit ihren 169 cm ist die Irin nicht unbedingt hochgewachsen, aber doch ein Stück über dem Durchschnitt. Gerne hilft sie mit Absatzschuhen nach – weniger aus Eitelkeit als vielmehr aufgrund eines tief sitzenden Wunsches nach Präsenz. Schließlich fügt sich das aber auch nahtlos in ihr grundsätzlich selbstbewusstes Auftreten ein.

Seit ihrem Abschluss lebt Ciara in einem gemütlichen, modern eingerichteten Drei-Zimmer-Apartment voller natürlicher Farben, warmem Licht und einer Unmenge an Pflanzen, unweit der Winkelgasse. Anfangs unterstützten ihre Eltern sie beim Aufbringen der Mietkosten, doch mittlerweile trägt sie die regelmäßigen Ausgaben für ihre Wohnung schon seit einigen Jahren ganz allein. Die zentrale Lage, sowohl in der Nähe ihres Arbeitsortes und somit des magischen Teils Londons als auch die Nähe zum pulsierenden Muggellondon – das take-away-Angebot lässt grüßen – übte eine große Anziehungskraft auf die Braunhaarige aus und spielte schließlich auch eine entscheidende Rolle bei der Wahl ihres Wohnortes.

Geboren unter dem Feuerzeichen Löwe, kann man Ciara die primären Wesenszüge – Willensstärke, Freiheitsdrang, Temperament, Leidenschaft und Ehrgeiz –, die dem Sternzeichen zugewiesen werden, nicht absprechen. Weder scheut sie vor Herausforderungen zurück, noch verliert sie ihre Ziele aus den Augen; manchmal jedoch nicht nur zu ihrem eigenen Schaden.

Die Kavanaghs sind ganz klassische Halbblüter – im Stammbaum finden sich zwar primär Hexen und Zauberer, aber die Herkunft oder vollständig reines Blut, das spielt keine Rolle. Aufgeschlossenheit ist der Faktor, der wichtig ist, und in der Familie sind Muggel und Muggelstämmige ebenso willkommen wie alle, die zufällig von einem Hippogreif großgezogen worden sind. Es wird bei den zahlreichen chaotisch-herzlichen Familienfesten der Kavanaghs oft gescherzt, dass es schon reicht, wenn man Musik liebt, Irish Dance nicht meidet und Guinness ausschenken kann, um zur Familie zu gehören.

Schon während ihrer Kindheit war für Ciara klar, dass auch sie sich beruflich in irgendeiner Art und Weise in der Medien- bzw. Entertainmentbranche beheimatet sieht. Die Berufsberatung im fünften Schuljahr brachte schließlich die Entscheidung ins Rollen – allerdings nicht ohne innere Zerrissenheit. Ihr Herz schlug unüberhörbar für die Musik, aber auch das geschriebene Wort hatte es ihr angetan: Von der Schülerzeitung bis hin zu all ihren Lernplänen und Karteikarten war sie ebenso in der kreativen und journalistischen Ecke aktiv.
Es folgten viele Überlegungen und noch mehr Diskussionen mit sich selbst – Musik oder Schreiben? Kreative Freiheit oder journalistische Integrität? Leidenschaft oder Vernunft? Durch einige Praktika – für deren Bewerbung sie einen anderen Familiennamen angab, um die Assoziation mit ihren Eltern zu vermeiden – konnte sie sowohl beim Wizarding Wireless Network als auch beim Tagespropheten vorsichtig Berufsluft schnuppern.
Am Ende landete die Irin beim Radio und verliebte sich: Hier konnte sie beide Leidenschaften verbinden: die inhaltliche Planung von möglichst niveauvollen und unterhaltenden Shows, verbunden mit der Auswahl der Musik, die sie so liebt. Ihre Stimme wurde zum Werkzeug und ihr jugendlicher Charme in Kombination mit dem angeeigneten Wissen verzauberten das Publikum. Heute moderiert sie gemeinsam mit ihrem Kollegium abendliche Musiksendungen, die Charts, und führt gelegentlich Interviews mit aufsteigenden Stars und Sternchen. Insgeheim wünscht sie sich mehr, als nur für Unterhaltungsradio bekannt zu sein, und daher arbeitet sie bereits seit mehreren Monaten an ihrem Vermächtnis, wie die Dunkelhaarige es schon liebevoll nennt: einer Art Bildungsradio für die Jüngsten der magischen Gesellschaft.

Einblicke in: das Wohnzimmer ; die Leseecke ; die Küche; das Schlafzimmer & das Badezimmer.
Vater
Mutter
Grosser Bruder
Kleiner Bruder
Nolan
Aislyn
Reilly
Griffin
Nolan Kavanagh
*1963, Halbblut, ehem. 80ies-Musikstar
Aislyn Kavanagh (geb. Monahan)
*1963, Halbblut, ehem. 80ies-Musikstar
Sie waren einst das musikalische Traumpaar Irlands: Nolan mit seiner markanten Stimme und dem schelmischen Lächeln und Aislyn mit ihrer charismatischen Bühnenpräsenz und den langen dunklen Haaren. In den 80ern schwang man zu ihren Songs das Tanzbein, heute erinnert man sich nostalgisch an die guten alten Zeiten. Dass der Ruhm der Kavanaghs mittlerweile verblasst ist, betrauert Aislyn durchaus. Nolan hat mit dieser Vergangenheit größtenteils abgeschlossen – sie haben es gut zu Gold gebracht und für sich selbst und die drei Kinder nahezu ausgesorgt. Mittlerweile konzentriert er sich lieber auf seine Golfabschläge und freut sich, wenn er nicht mehr erkannt wird.
Aislyn lenkt sich von ihrer Sehnsucht nach der Bühne mit Mode, Schmuck und Design ab. Wie ihre Kinder manchmal gerne auch augenzwinkernd sagen, erwirbt sie den ein oder anderen 'überteuerten Kram'. Sie ist lebenslustig und quirlig; ein richtiger Freigeist und mit ihren dreiundsechzig Jahren immer noch eine jugendliche, lockere Frohnatur. Als mittleres Kind von Dreien weiß Aislyn jedoch auch, wie man sich Gehör verschafft, wenn es darauf ankommt. Eine Eigenschaft, die auch Ciara ihr Eigen nennt. Die Ähnlichkeiten zwischen Mutter und Tochter sind nicht nur äußerlich unbestreitbar; auch im Temperament blitzen sie einander oft an wie Spiegelbilder mit Generationenabstand – gerade in der Pubertät eine ganz explosive Mischung.
Nolan hingegen ist der Fels in der Brandung: Bodenständig und gelassen, aber mit dem für die Familie typischen Humor ausgestattet, fällt es ihm leicht, seinen Kindern ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Man kann ihn als Mann mit Prinzipien bezeichnen, der das Wohl seiner Familie über alles stellt und gleichermaßen das Leben in vollen Zügen genießt.

Reilly Kavanagh
*1998, Halbblut, Tätowierer
Griffin Kavanagh
*2005, Halbblut, Plattenverkäufer
Die drei Kavanagh-Geschwister verbindet mehr als nur ein berühmter Nachname. Auch wenn sie völlig unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen haben, ist das Band zwischen ihnen stark, ehrlich und geprägt von gegenseitigem Respekt. Nicht immer ist man sich einig, man streitet nicht selten und diskutiert hitzig, aber am Ende zählt, dass man auch miteinander lachen, sich aufeinander verlassen und als Familie zusammenhalten kann.
Reilly, der Älteste und Exzentrischste im Bunde, war schon als Kind ein Künstler mit feinem Gespür für Farben, Formen und den perfekten Pinselstrich. Er tauschte den Pinsel großteils gegen magische Tätowiernadeln und verewigt seine Kunst nun unter der Haut seiner Klienten. Ciara schätzt seinen Sinn für Ästhetik, seinen Humor und vor allem sein offenes Ohr – auch wenn sie nicht immer gleicher Meinung sind. Den perfekten großen Bruder gibt es nicht, aber Reilly kommt schon ziemlich nahe heran.
Und dann gibt es den Jungspund: Kreativling durch und durch, mit großem Talent und noch größerer Klappe. Selbstbewusst und vor allem laut – so würde Ciara ihren kleinen Bruder Griffin liebevoll beschreiben. Er nimmt das Leben gelassener als seine älteren Geschwister und jeden Tag so, wie er kommt; bewundernswert, wenngleich unverständlich für die Dunkelhaarige. Ciara sieht aber sein lässiges Auftreten und weiß, dass so viel mehr in ihm steckt – das muss ihm selbst nur auch irgendwann bewusst werden.

Verwandtschaft, väterlicherseits
Dublin nennt der muggelstämmige Großvater Cormac gemeinsam mit seiner Frau Gráinne sein Zuhause. Das Zentrum haben sie schon vor vielen Jahren gegen eine ländlichere Gegend eingetauscht; dort lebt es sich in den späteren Lebensjahren aber sehr behaglich und gemütlich, und es ist vor allem genügend Platz vorhanden, um die gesamte Familie zusammenkommen zu lassen, ohne dass ein unaufspürbarer Ausdehnungszauber aufs Esszimmer gewirkt werden muss.
Ciaras Vater Nolan ist der Ältere der zwei Geschwister; Tante Maeve folgte als Zweitgeborene und schlägt ebenso einen musikalischen Weg ein. Sie ist Pianistin und geht dieser Tätigkeit in der Muggelwelt, gar nicht mal so unerfolgreich, nach. Ihr Mann Brendan ist für Ciara Ansprechpartner in allerlei Fragen rund um Zaubertränke und -zutaten. Als Zaubertrankmeister hat er jahrelange Erfahrung und gibt den ein oder anderen wertvollen Tipp. Das Ehepaar lebt bereits seit vielen Jahren in London und hat dort auch die zwei Kinder, Aoife und Arthur, großgezogen. Aoife kommt ganz nach ihrem Vater: experimentierfreudig und impulsiv und voller kreativer Ideen. Geboren wurde sie während des zweiten Zaubererkrieges und hat als kleines Kind die Auswirkungen auf die magische Welt noch miterlebt. Nach ihrem Schulabschluss studierte Aoife Alchemie und Botanik und tüftelt nun gemeinsam mit Brendan an neuen, innovativen Zaubertrankformeln, für die sie traditionelle Rezepte mit moderneren Techniken verbinden.
Cousin Arthur ist mittlerweile frisch mit seiner Teresa verheiratet. Die beiden wohnen nur ein paar Blöcke entfernt von Ciara in der Winkelgasse. Arthur hat seine Berufung als Fotograf gefunden und arbeitet freiberuflich, aber auch immer mal wieder für den Tagespropheten.

Verwandtschaft, mütterlicherseits
Erst vergangenes Jahr hat Ciaras Großvater Rían seinen 100. Geburtstag gefeiert. Gemeinsam mit seiner Frau Alannah, die noch ein bisschen Zeit bis zum dreistelligen Runden hat, lebt er ebenso in Dublin und ist somit stets präsent im Leben seiner Kinder, Enkel und Urenkel. Die beiden gelten als Quell' der Weisheit, als Ruhepol inmitten des oftmals turbulent-kreativen Familienlebens – fast ein Wunder, dass ihren Lenden nicht nur der lebenslustige Freigeist Aislyn, sondern auch Tante Éabha, nach der Ciara benannt ist, und Onkel Cillian entsprungen sind. Alle Kinder des Ehepaars Monahan schlugen höchst unterschiedliche Wege ein, und doch verbindet sie ein kreatives Herz, familiäre Loyalität und eine gesunde Portion irische Dickköpfigkeit.
Onkel Cillian arbeitet mit Drachen – ein Beruf, der seiner impulsiven, energiegeladenen Art entspricht. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau Lucille, einer Fluchbrecherin, ist er mittlerweile mit Rubina verheiratet, einer siebzehn Jahre jüngeren Zauberstabmacherin, die mit ihrer bedachten und ruhigen Art einen Gegenpol bildet. Aus erster Ehe stammen Ciaras Cousinen Helena und Sorcha. Helena, mittlerweile Anfang vierzig, schenkte gemeinsam mit ihrem verstorbenen Mann Vincent drei Kindern das Leben. Die erstgeborene Deirdre kam im zarten Alter von nur dreizehn Jahren gemeinsam mit ihrem Vater bei einem tragischen Portschlüssel-Unfall im Jahr 2020 ums Leben. Helena lebt heute mit ihren beiden jüngeren Kindern, Connor und Alannah, und ihrer Mutter Lucille in der Nähe von Cork, hält aber regen Kontakt zur Familie. Ob sie sich jemals von dem Schicksalsschlag erholt, bleibt jedoch fraglich. Die Sorge, dass es ihr, wenn beide Kinder das Nest Richtung Hogwarts verlassen, psychisch wieder schlechter geht, bleibt dauerhaft im Hinterkopf.
Cousine Sorcha wiederum ist verantwortlich für den neusten Familienzuwachs: Erst 2024 kam Töchterchen Eilín zur Welt. Gemeinsam mit ihrem Gatten Thomas lebt sie unweit der Großeltern im geschäftigen Dublin und führt ein kleines Pub.
Mit Rubina hat Onkel Cillian zwei weitere Kinder: Oliver und Lilian. Da es die Familie, kurz nach der doch ein wenig skandalösen Eheschließung im Jahr 2004, nach Amerika verschlagen hat, sieht Ciara ihre Nichte und ihren Neffen nur zu seltenen Anlässen, wie eben beispielsweise dem 100. Geburtstag des Großvaters/Urgroßvaters.
Tante Éabha hingegen hat sich für eine solide Karriere im Zaubereiministerium entschieden und bekleidet eine Position im oberen Führungssektor in der Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit – ein Posten, der viel Fingerspitzengefühl und Diplomatie erfordert; Ciara kann aus ihren interessanten Erzählungen stets Lehrreiches mitnehmen. Ihre Ehe mit Derek, der ebenso im Ministerium tätig ist, gilt als beständig und liebevoll. Gemeinsam haben sie zwei Söhne: Pádraig, der mit seinem Mann John in einem Reihenhaus in Brighton lebt, und Seán, der gemeinsam mit seiner Frau Margaret die Töchter Charlotte und Amelia großgezogen hat. Charlotte ist nur ein paar Monate jünger als Ciara und die beiden verstehen sich trotz völlig unterschiedlicher Lebensvorstellungen ausgesprochen gut. Seit ihrem Studienabschluss arbeitet Charlotte als Heilerin im St.-Mungos-Hospital und gilt als Protégée ihres Stationsheilers – eine Leistung, auf die Ciara durchaus stolz ist.

Familiendynamik
Die Kavanaghs und Monahans sind ein lauter, lebhafter und chaotischer Haufen verschiedenster Persönlichkeiten. Bei Familientreffen wird gesungen, getanzt, diskutiert und gelacht – gelegentlich auch dramatisch gestritten, wenn zwei Temperamente aufeinandertreffen. Was sie eint, ist ihre tief verwurzelte Aufgeschlossenheit, das kreative und künstlerische Talent jeglicher Art und eine easy-going-Einstellung zum Leben. Es wird vieles nicht allzu streng genommen, solange man loyal ist, liebt und geliebt wird – und das Guinness kühl genug ist.

Nolan und Aislyn sind ihren Kindern gegenüber zugewandte, entspannte und lockere Eltern: Wünsche können sie ihren Sprösslingen kaum abschlagen, und die gesunde Portion Gelassenheit hat mit Sicherheit viele unnötige Sorgen aus ihrem Elternsein verbannt. Bemüht sind sie auch heute noch darum, ihre Kinder zu unterstützen: So bezahlen sie beispielsweise die Miete für Griffins Wohnung und haben auch Ciara lange finanziell ausgeholfen.
Grundsätzlich ist die Familie Kavanagh sehr wohlhabend und das Gringotts-Verlies prall gefüllt. Ciara und ihre Geschwister wuchsen in privilegierten Verhältnissen auf, die die Irin erst mit ihrer Einschulung so richtig zu schätzen lernte. Die Musikszene der 80er war überaus gut zu Nolan und Aislyn. Ganz Irland und auch ein Großteil Großbritanniens kannte ihren Namen: Die magische Antwort auf die 70er-Synthiepop-Strömung der Muggel machte einfach gute Laune und man schwang ganz automatisch das Tanzbein. Immerhin war dies auch die Zeit nach dem ersten Zaubererkrieg – die Menschen feierten und genossen das Leben. Die Welt war im Aufschwung, da die Bedrohung durch Ihr-wisst-schon-wen nicht mehr präsent war. Auch heute werden die Songs der Kavanaghs noch in Geschäften und Kaufhäusern gespielt, landen auch bestimmt auf der ein oder anderen (nostalgischen) Party-Playlist und selbst das eine One-Hit-Wonder in der Muggelwelt wirft immer noch regelmäßig Tantiemen ab.
Das Familienleben ist seit jeher geprägt von Anekdoten aus früheren Zeiten, lockeren und entspannten Richtlinien hinsichtlich Erziehung und von Musik. Den Kindern fehlte es nie an etwas – vor allem nicht an Zuneigung und Liebe. Nolan und Aislyn unterstützen ihre Abkömmlinge bei allen Vorhaben. Selten hört man im Hause Kavanagh ein 'Nein', und wenn, dann kommt es mit ziemlicher Sicherheit von einem Part der vier Großeltern. Dass Reilly, Ciara und Griffin trotz des Wohlstands, der kreativen Freiheit und dem fast märchenhaften Aufwachsen keine vollkommen überdrehten Egomanen geworden sind, grenzt an ein kleines Wunder. Denn bei aller Ehrlichkeit muss erwähnt werden, dass sich Reilly und Ciara mittlerweile einen Namen für sich selbst gemacht haben, Nesthäkchen Griffin sich aber doch noch sehr auf Mama und Papas Wohlwollen verlässt und wesentlicher Nutznießer des Familienwohlstandes ist. Das führt dann ab und zu zu Spannungen – gerade zwischen Reilly und Griffin, der sich als älterer Bruder wohl ein wenig in der Pflicht sieht, dem Jungspund Ambitionen schmackhaft zu machen. Die Eltern drängen nicht übermäßig und Ciara hält sich dahingehend auch dezent zurück; das mag bei ihren normalen direkten und ehrlichen Art verwunderlich erscheinen. Die Braunhaarige ist allerdings der Meinung, dass ihr jüngerer Bruder schon auch noch seinen Weg finden wird – das künstlerische Talent und die Leidenschaft besitzt er immerhin und die Menge an beruflichem Ehrgeiz, die sie an den Tag legt, möchte sie ihm gar nicht wünschen.

Stammbaum
väterlicherseits
Cormac Kavanagh (*1931 | Muggelstämmig) ⚭ Gráinne Kavanagh (geb. MacDermott | *1932)
- Nolan Kavanagh (*1963) ⚭ Aislyn Kavanagh (geb. Monahan | *1963 | ➤)
- - - - Reilly Kavanagh (*1998)
- - - - Ciara Kavanagh (*2001)
- - - - Griffin Kavanagh (*2005)
- Maeve Sheehan (geb. Kavanagh | *1968) ⚭ Brendan Sheehan (*1960)
- - - - Aoife Sheehan (*1997)
- - - - Arthur Sheehan (*2000) ⚭ Teresa Sheehan (geb. Sweeney | *2001)

mütterlicherseits
Rían Monahan (*1925) ⚭ Alannah Monahan (geb. Perks | Pretender | *1930)
- Éabha Brennan (geb. Monahan | *1958) ⚭ Derek Brennan (*1955)
- - - - Pádraig Brennan (*1968) ⚭ John Brennan (geb. Byrne | *1978)
- - - - Seán Brennan (*1972) ⚭ Margaret Brennan (geb. Crean | *1975)
- - - - - - - - Charlotte Brennan (*2002)
- - - - - - - - Amelia Brennan (*2009)
- Aislyn Kavanagh (geb. Monahan | *1963) ⚭ Nolan Kavanagh (*1963 | ➤)
- - - - Reilly Kavanagh (*1998)
- - - - Ciara Kavanagh (*2001)
- - - - Griffin Kavanagh (*2005)
- Cillian Monahan (*1965) I ⚭ Lucille Monahan (geb. Donelly | *1965 | Muggelstämmig)
- - - - Helena Lynch (geb. Monahan | *1985) ⚭ Vincent Lynch (*1980)
- - - - - - - - Deirdre Lynch (*2007)
- - - - - - - - Connor Lynch (*2015)
- - - - - - - - Alannah Lynch (*2018)
- - - - Sorcha Madden (geb. Monahan | *1989) ⚭ Thomas Madden (*1985)
- - - - - - - - Eilín Madden (*2024)
- - - - - - II ⚭ Rubina Monahan (geb. Moore | *1982)
- - - - Oliver Monahan (*2005)
- - - - Lilian Monahan (*2011)
Schule
Haus
Abschlussjahr
Position
Hogwarts
Ravenclaw
2019
Vertrauensschülerin
Während ihrer sieben Jahre in Hogwarts gehörte Ciara mit Stolz dem Hause Ravenclaw an. Ab dem fünften Schuljahr wurde sie zudem zur Vertrauensschülerin ernannt – eine Auszeichnung, die sie sowohl als Ehre empfand, die aber gleichermaßen viel Verantwortung mit sich brachte. Der Herausforderung stellte sich die Dunkelhaarige mit Begeisterung, wodurch sich ihre perfektionistischen und ehrgeizigen Wesenszüge weiter verstärkten. Die Irin strebte stets danach, die Ideale von Rowena Ravenclaw – Intelligenz, Weisheit, Verstand, Kreativität, Originalität und Individualität – zu verkörpern und sie in sich zu vereinen. Werte, die sie nicht nur verinnerlichen, sondern auch aktiv an andere Mitschüler und Mitschülerinnen vermitteln und in ihnen fördern wollte: Es lässt sich vermuten, dass hier auch der Ursprung für ihren aktuellen Wunsch nach einer beruflichen Neuausrichtung hin zu interaktiver Wissensvermittlung im Radio liegt. Doch nicht nur ihre Zeit als Vertrauensschülerin, sondern auch ihre aktive Teilnahme an diversen Arbeitsgemeinschaften und Clubs lehrte sie die Bedeutung von Akzeptanz und vor allem die Wertschätzung für unterschiedliche Perspektiven und Meinungen – verschiedene Blickwinkel sind essenziell, wenngleich man nicht in allen Punkten konformgehen muss oder gar kann. Das mag jetzt so klingen, als wäre Ciara eine vorbildhafte Musterschülerin gewesen – eine dieser klischeehaften Streberinnen. Und ja, schenkt man nur ihren Noten und den vielen belegten Kursen Aufmerksamkeit, liegt man damit gar nicht so falsch: Schon früh legte sie großen Wert darauf, sich möglichst viel Wissen anzueignen.
Aber Ciara wusste auch, dass das Leben aus mehr als nur akademischen Erfahrungen besteht und sie neben Lehrplänen und UTZ-Vorbereitungen auch andere Erinnerungen an ihre Schulzeit haben möchte. Zu einer prägenden Schulzeit gehört auch das ein oder andere Mal ein Brechen der Schulregeln – oder nennen wir es ein Verbiegen mit Stil und aus wichtigen Gründen.
Es soll aber kein falscher Eindruck von Ciara entstehen: Wir sprechen hier von dem Umgehen der nächtlichen Ausgangssperre, um besonderen Pflanzen im Gewächshaus beim Blühen zuzusehen; einer nahezu versehentlichen Weitergabe des Passworts zum Vertrauensschülerbad zum Zwecke einer Schaumparty; dem Zweckentfremden der ein oder anderen Besenkammer und dem Hinterlassen kleiner, witziger Notizen – natürlich auf entfernbaren Post-Its – in Bibliotheksbüchern.

belegte fächer
2012–2014: 1. bis 2. Schuljahr
reguläres Curriculum inkl. Besenflugstunden

ab 2014–2017: 3. bis 5. Schuljahr und ZAG-Noten
Wahlfach Alte Runen [E], abgewählt
Pflichtfach Astronomie [E], abgewählt
Pflichtfach Geschichte der Zauberei [E]
Pflichtfach Kräuterkunde [O]
Wahlfach Muggelkunde [E], abgewählt
Wahlfach Pflege magischer Geschöpfe [O]
Pflichtfach Verteidigung gegen die dunklen Künste [E]
Pflichtfach Verwandlung [E]
Pflichtfach Zauberkunst [O]
Pflichtfach Zaubertränke [E]

ab 2017–2019: 6. bis 7. schuljahr und UTZ-Noten
Pflichtfach Geschichte der Zauberei [E]
Pflichtfach Kräuterkunde [O]
Wahlfach Pflege magischer Geschöpfe [O]
Pflichtfach Verteidigung gegen die dunklen Künste [E]
Pflichtfach Verwandlung [E]
Pflichtfach Zauberkunst [O]
Pflichtfach Zaubertränke [O]

freizeitgestaltung & ags
14/15–15/16 Tanzkurs – zwei Jahre
14/15–18/19 Schülerzeitung, Botanik-AG – fünf Jahre
Selbstbewusstein
Charisma
Intellekt
Treue
Leidenschaft
Unversöhnlichkeit
Perfektionismus
Impulsivität
Reizbarkeit
Unsicherheit
Die Vielschichtigkeit eines Charakters offenbart sich nur in ihrer Vollständigkeit, wenn er in unterschiedlichsten Lebenslagen, Situationen und gesellschaftlichen Umfeldern beobachtet wird. Denn nur so ist es möglich, bestimmte Wesenszüge an spezifische Auslöser oder Bedingungen zu knüpfen und einen Gesamteindruck einer Person zu gewinnen.

Auf den ersten Blick wirkt Ciara oft kühl und kontrolliert, fast unnahbar, teils sogar abweisend. Objektiv betrachtet fällt sie durch ihr selbstbewusstes, leicht arrogantes Auftreten und ihre disziplinierte, methodische Arbeitsweise auf – eine nahezu perfekte Balance aus Intellekt und Professionalität, die jedoch auch einschüchternd und abschreckend wirken kann. Sie ist keineswegs gefühlskalt oder sozialen Kontakten abgeneigt, doch die Irin lässt sich nicht gerne in die Karten blicken.
Je näher man die Dunkelhaarige kennenlernt, desto klarer wird, dass in ihrem Inneren ein leidenschaftliches Feuer lodert, verborgen hinter einer Fassade aus Beherrschung. Gleichzeitig tobt in ihr ein Sturm der Unsicherheiten und Selbstzweifel, den sie meisterhaft vor der Öffentlichkeit, vor allem im Berufsleben, verbirgt. Stichwort: imposter syndrome.

Schon zu Schulzeiten entwickelte Ciara ihre präzise Arbeitsweise hin zur Perfektion. Ihre Lernstrategien waren akribisch durchdacht: selbst entworfene Lernpläne, akkurate Zusammenfassungen mit ausgefeiltem color-coding, systematisch geordnete To-Do-Listen für jedes Unterrichtsfach und Karteikarten – randvoll mit geschichtlichen Themen und Fakten, Zaubertrankzutaten und Runen. Für sie ist Wissen nicht nur eine Frage des Talents und der Intelligenz, sondern auch eine des richtigen Systems – und so befriedigte sie kontinuierlich ihre intellektuelle Neugier. Dem Anspruch an Effizienz und Organisation schenkt sie ihre volle Aufmerksamkeit. Ciara fordert diese Gewissenhaftigkeit – die manche wohl auch abwertend als Pedanterie bezeichnen würden – jedoch ebenso von ihren Mitmenschen. Halbherzigkeit kann sie schwer ertragen, und Menschen ohne drive – ohne klare Ambitionen oder konkrete Ziele – bleiben ihr ein Rätsel.

Vor allem im beruflichen Umfeld kann die Dunkelhaarige grundsätzlich nachlässigen oder desinteressierten Personen weder Interesse noch Respekt entgegenbringen. Schließlich geht es im Leben doch um Weiterentwicklung und Optimierung – um das Streben, die beste Version seiner selbst zu werden. Hand in Hand damit gehen Zielstrebigkeit und Ehrgeiz; der Wunsch, sich zu beweisen und über sich selbst und den bei der Geburt gegebenen Namen hinauszuwachsen. Möglicherweise verstärkte sich dieser Wesenszug, als der Wunsch immer deutlicher wurde, dass Ciara – wie einst ihre Eltern – ihren Platz in der Musik- bzw. Medienbranche finden würde. Ein Nepo Baby zu sein, entsprach niemals ihrem Selbstverständnis. Doch ihr Familienname öffnete zweifellos die ein oder andere Tür, die der Dunkelhaarigen in ihren jungen Jahren sonst verschlossen geblieben wäre. Ein Grund mehr, sich nicht auf vergangenen Lorbeeren auszuruhen, sondern eigenständig und hartnäckig am eigenen Erfolg zu arbeiten – auch ein Motiv für den damals falsch angegebenen Namen beim ersten Praktikum.
Ciara glänzt mit all diesen Eigenschaften – dem vermeintlichen Perfektionismus – nicht nur hinter den Kulissen bei der Planung niveauvoller Sendungen und unterhaltsamer Shows, sondern ebenso hinter dem Mikrofon als Moderatorin selbst. Schließlich glaubt sie an die Sinnhaftigkeit harter Arbeit und daran, dass jeder Meinung Gehör geschenkt werden soll. Das resultiert in einem Arbeitsethos, das gleichermaßen von Disziplin wie von echter Leidenschaft für und Interesse an ihren Zuhörer:innen geprägt ist. Wissensvermittlung ist Ciara ein großes Anliegen; sie ist eine Verfechterin sorgfältiger Recherche und gründlicher Aufbereitung von Themen und kann komplexe Inhalte niederschwellig zugänglich machen. Fachwissen so zu präsentieren, dass es informativ und unterhaltsam gleichermaßen ist, darin übt sich die Hexe seit ihrer Schulzeit tagtäglich. Gleichzeitig besitzt sie die Begabung, Menschen das Gefühl zu geben, verstanden zu werden – ob im direkten Gespräch mit Gästen oder durch ihre Ansprache ans Publikum und der Gestaltung einer angenehmen Atmosphäre. Ciara ist aufmerksam und interessiert an jeder Meinung – und schafft damit einen echten Dialog, in dem sich Menschen gehört und ernst genommen fühlen.

Ihr berufliches Leben trennt Ciara – nicht übermäßig strikt, aber durchaus – von ihrem privaten Leben. Freunde und Familie kommen in den Genuss eines weitaus breiteren Spektrums ihrer Eigenheiten, Marotten und Charakterzüge. Auffällig ist, dass die Dunkelhaarige in Anwesenheit ihrer Liebsten zwar weiterhin höchst ambitioniert ist, ihr Gemüt jedoch einerseits ein viel weicheres, andererseits ein deutlich temperamentvolleres Wesen annimmt. Wenn Ciara jemanden nah an sich heranlässt, dann ist sie eine unglaublich treue und loyale junge Frau, die für diese Person durchs Feuer gehen würde. Sie mag sich zwar nicht vollständig öffnen oder all ihre Sorgen und Unsicherheiten teilen, doch hat man einmal ihre Freundschaft erlangt, steht sie bedingungslos für einen ein. Sie zählt mit zu den Ersten, die ihren Liebsten mit Rat und Tat zur Seite steht, stellt die richtigen Fragen und bietet pragmatische Lösungen – vielleicht nicht immer besonders taktvoll oder mit sanften Worten, aber in ehrlicher und helfender Absicht.
Obwohl small talk in ihrem Job an der Tagesordnung steht, führt sie ihn nicht gern mit ihr nahestehenden Menschen. Sie ist gesprächig, das durchaus, aber dann lieber auf einer tieferen Ebene – ohne sich ins Herz schauen zu lassen. Ciara ist außerdem belastbar; man kann ihr Geheimnisse anvertrauen und die würde sie mit ins Grab nehmen: Ihre Freundschaft ist eine unerschütterliche Konstante. Das bedeutet nicht, dass sie groben Fehltritten – und zugegeben auch vielerlei Kleinigkeiten – nicht auch sehr nachtragend gegenübersteht und Groll nahe am Herzen nährt. Ihre Zuneigung verliert man allerdings nicht so leicht, wenngleich das manchmal durch ihre übermäßige Reizbarkeit – die zwar oft an Situationen geknüpft ist, in denen Ciara nicht das Gefühl hat, die Oberhand oder Kontrolle zu haben, und sich deshalb unsicher und schwach fühlt – ganz anders wirkt. Denn da können auch Worte fallen, die sie eine Sekunde später bereut. Das stürmische Temperament einer im Sonnenzeichen des Löwen Geborenen lässt sich nicht verleugnen; besonders wenn sie das Gefühl hat, dass sie missverstanden wird. Dann schreckt sie vor Konfrontation nicht zurück und fährt auch schon mal übertrieben intensiv aus der Haut. Konflikte und zwischenmenschliche Spannungen lassen sich mit Ciara nicht immer auf reife Art und Weise lösen. Es fällt der Irin oft schwer, Entscheidungen, die nicht nur das Gehirn, sondern primär auch das Herz beschäftigen, mit ebenderselben Rationalität und Logik zu betrachten, die sie im beruflichen und professionellen Umfeld tagtäglich verwendet und meistert. Da man sozialen Unstimmigkeiten jedoch nicht vollständig aus dem Weg gehen kann, gewinnt oft die Impulsivität. Als Stolpersteine in ihren Freundschaften bezeichnet man auch eindeutig die fast autoritäre oder bestimmende Haltung, die sie an den Tag legt, um die Kontrolle über ihre Umwelt zu behalten: Der perfektionistische Strudel kommt nicht ohne Konflikte. Gepaart mit einem Anflug von Rücksichtslosigkeit und einem 'gesunden' Ego, legt sie sich selbst oft die Steine in den Weg, und da kann von der anderen Seite noch so viel Verständnis für die unbekannten inneren Spannungen vorhanden sein – es gibt Zeiten und Situationen, in denen Ciara keine gute Freundin, Schwester oder Tochter ist.
Zur Kritik hat sie ein ambivalentes Verhältnis: Einerseits springt sie selbst sehr hart mit sich und auch anderen ins Gericht, andererseits verträgt sie es nur schwer, wenn Kritik an ihrer Person geübt wird. Das spielt in dieses komplexe Muster ihrer Unsicherheiten mit hinein: Sie nimmt Kritik persönlicher, als sie es sich anmerken lässt – ist es doch eine Art Bestätigung der inneren Zweifel und der Sorge, dass die Dunkelhaarige nicht nur wegen ihres Charakters wertgeschätzt wird. Dabei ist es nicht unbedingt der Inhalt – ob sachlich, gerechtfertigt oder einfach nur unbegründet –, der sie trifft, sondern die dahinterliegende Angst, den eigenen hohen Ansprüchen nicht einmal im Ansatz gerecht werden zu können, fesselt sie. Gleichzeitig nimmt Ciara selbst selten ein Blatt vor den Mund, wenn sie Missstände erkennt oder mit Unfähigkeit konfrontiert wird. Sie hält wenig von falscher Höflichkeit und hat besonders in gesellschaftlichen Fragen eine klare Meinung, die sie bereit ist zu verteidigen – sei es in Bezug auf Medienverantwortung, Gleichberechtigung, Diskriminierung und Unterdrückung oder die Reinblutideologie. In ihrem Kern ist sie jedoch ein optimistischer Mensch – eine junge Hexe, die an eine leuchtende und vielversprechende Zukunft für die magische Gesellschaft glaubt und in jedem Rückschlag letztlich eine Möglichkeit zum Wachsen sieht.
Zauberstab
Apfel • Einhornhaar
Irrwicht Kontrollverlust, Versagen & verlassen werden
spiegel Nergeheb Selbstverwirklichung & Anerkennung
Amortentia
Bücher • Kaffee
Sandelholz • blau
vorlieben
Struktur & Effizienz – wenn Dinge oder Unternehmungen durchdacht und organisiert sind, dann lässt man Ciara umso mehr dafür begeistern
Musik – komplette Stille ist nichts für Ciara; ihre Leidenschaft für Musik ist tief in ihr verankert und in ihren vier Wänden sind stets sanfte Klänge zu vernehmen
Kaffee & sorgfältig zubereiteter Tee – die Irin ist kein Fan von lieblos zubereitetem Gebräu und lässt ihrem morgendlichen Energiebringer gerne die angemessene Zeit zukommen
Frisch gebackenes Brot – der unvergleichliche Duft, die knusprige Krume, die weiche Mitte und die Sprunghaftigkeit beim Anschneiden; ein Traum
Lemon Curd – besonders selbstgemachtes Curd mit einem zusätzlichen Schuss Limette
Schlechtwettertage – verbracht am Kaminfeuer, mit prasselndem Regen an den Fenstern verbreiten solche Tage genau die richtige Menge an Melancholie
Dicke Wollpullover – besonders, wenn sie ein wenig oversized sind und Ciara sie beim gemütlichen Lesen trägt
Sonnenaufgänge – zwar ist die Dunkelhaarige keine wirkliche Frühaufsteherin, aber die Stimmung der goldenen Stunde fasziniert sie seit ihrer Kindheit
(gute) Schuhe – da Ciara gern Absatzschuhe trägt, investiert sie gerne in perfekt sitzende Paare guter Qualität
Alte Vinylplatten – der familiäre Hintergrund ist wohl daran Schuld, aber ihr Dealer und Unterstützer der Liebhaberei ist eindeutig Griffin
Notizbücher & Planer – die Schwäche für stilvolle und gut organisierte Schreibwaren zeigt sich an ihrer Sammlung ebenjener
Post-Its – eine der besten Erfindungen der Muggel, wie Ciara nicht müde wird zu betonen
Farbige Tinte – die ehemalige Ravenclaw nennt so einige Fässchen Tinte, fein säuberlich aufgereiht, ihr Eigen. Am liebsten schreibt sie in dunkelblau, aber schwarz und smaragdgrün sind auch nicht zu verachten. Der Neuzugang ist ein schimmerndes Violett
Handgeschriebene Notizen – Kugelschreiber, so nützlich sie auch sind, findet sie banal. Da doch lieber ein handgeschriebene Notiz auf Pergament mit einer hübschen Tinte
Fotowände – Erinnerungen, abseits eines Denkariums, für immer aufbewahren fühlt sich für Ciara wichtig an
Bibliotheken – der Duft und die Stimmung einer Bibliothek versetzen sie stets zurück nach Hogwarts
Dunkle Schokolade mit Salz – am besten mehr als 80% Kakao, mit crunchy Salzflocken und eventuell einem Hauch Karamell; köstlich
Guinness – eine familiär bedingte Vorliebe; man ist halt damit aufgewachsen
Scharfes Essen – pikantes Chili con Carne, ein gutes Curry oder eine scharfe Suppe, bei der die Augen tränen? Immer her damit
Gewächshäuser – der Duft von Humus, Dünger und Pflanzen erdet Ciara immer wieder
unerwartete Gesten der Zuneigung – wenn man nicht damit rechnet, sind kleine Aufmerksamkeiten nochmal schöner
Komplimente abseits von Äußerlichkeiten – ist es nicht viel anziehender, wenn der Verstand Ziel des Kompliments ist und nicht eins der weiblichen Körperteile?
Produktive Arbeitstage – alle To-Do's erledigt zu haben und vielleicht sogar noch ein zwei Aufgaben mehr; Produktivität erschöpft, aber in einer äußerst zufriedenstellenden Art und Weise
Sarkasmus – für die Irin zeigt die Verwendung von Sarkasmus, dass ihr Gegenüber eine gewisse Intelligenz sein Eigen nennt; Sarkasmus kann eben nur dann richtig verwendet werden, wenn er auch verstanden wird
Menschen mit Rückgrat – Ciara bewundert jede Person, die für ihre Meinung einsteht – natürlich umso mehr, wenn sie mit besagter Meinung auch konform geht

abneigungen
Aufdringlichkeit – Ciara zieht klare Grenzen und duldet es nicht, wenn jemand diese missachtet
Schwachen Händedruck – ein labbriges Händeschütteln widert die Braunhaarige an
Parfumwolken – ein Hauch ist durchaus angenehm, aber wenn die Wolke nahezu sichtbar einer Person folgt, dann bekommt Ciara Kopfschmerzen
Alltagslügen – warum nicht einfach die Wahrheit sagen?
Unaufgeräumte Arbeitsflächen – Chaos lässt sich nicht immer vermeiden, aber Ciara ist es stets ein Anliegen am Ende eines Tages ihren Arbeitsplatz aufgeräumt zu verlassen
Warm-feuchte Innentemperaturen – nichts Schlimmeres, als einen Raum zu betreten und aufgrund der Feuchtigkeit und Wärme sofort zu transpirieren
Wasserflecken auf Gläsern – ästhetisch einfach eine Katastrophe
Intensive Duftkerzen – die Hersteller dieser haben meistens wirklich keine Nase für eine betörende Komposition
Gezuckerten Tee – Zucker – im Gegensatz zu Milch – verfälscht den Geschmack; von dem Standpunkt geht Ciara nicht runter
Kandierter Ingwer – man möchte meinen, dass Ciara die Schärfe angenehm findet. Das gezuckerte Gelee ist aber gar nicht ihr Fall
Boote – keine zehn Abraxaner bringen Ciara auf ein Boot; alleine beim Gedanken an das Schaukeln kommt der Brechreiz. Eine Bootsfahrt in ihrem Leben war genug
Butterbier – ein Getränk, das für Ciara aus unerfindlichen Gründen sehr beliebt ist und sie selbst einfach viel zu süß findet
Mineralwasser – dieses Prickeln, das kann die ehemalige Ravenclaw einfach nicht ausstehen. Sie bekommt davon Sodbrennen
Grellen Nagellack – Nagellack per se ist in Ordnung, aber jegliche knallige Farbe oder gar Neon – ein no go
Überhebliche Erklärungen – Ciara ist darum bemüht, Wissen auf möglichst einfache und zugängliche Art zu vermitteln. Wenn es dann Menschen gibt, die Themen auf möglichst überhebliche und prahlerische Art erklären, nur um sich selbst hervorzuheben, regt sie sich irrsinnig darüber auf.
Unerzogene Eulen – nicht Schlimmeres, als eine Eule, die nicht nur Post sondern auch Hinterlassenschaften ... hinterlässt oder unhöflich nach der greifenden Hand hackt
Mangelnde Etikette – denn Gepflogenheiten kann man lernen
Reizüberflutung – zu viele Menschen auf einem Fleck; Gedränge oder enge Gassen; zu viele Gerüche und Geräusche – das macht Ciara ganz nervös und unrund
Überraschungen – Situationen, in denen Ciara nicht die Kontrolle hat, sind ihr verhasst. Objektiv betrachtet weiß sie, dass sich bei Überraschungen meist jemand etwas Positives, gar Liebevolles, gedacht hat, aber bei ihr sind jene eindeutig falsch
Verspätungen – die Dunkelhaarige ist selbst oft knapp dran, aber sie kann Verspätungen weder bei sich noch bei anderen leiden
Halbwissen – und den Unwillen, sich zu dem Thema weiterzubilden
Angelehnte Türen – nicht offen; nicht geschlossen. So ein Zwischenzustand, der macht die Irin unruhig
Unordnung in der Handtasche – als wäre die Handtasche einer jeden Frau wie ein schwarzes Loch. So sehr man auch versucht Ordnung zu halten, irgendwie ist dann doch wieder alles überall und Ciara hat noch keinen Spruch gefunden, der da Abhilfe schafft
Small Talk – belanglose Gespräche ohne Substanz erträgt Ciara nur in beruflicher Umgebung und selbst da, kann sie es nicht leiden
Langatmige Diskussionen – gerade in beruflicher Hinsicht ist ihr Herumgeschwafel, ohne zum Punkt zu kommen, ein Dorn im Auge

wusstest du schon, dass ...
... Ciaras Zauberstab aus dem Holz des Apfelbaums besteht? Gemeinsam mit der Beständigkeit des Einhornhaars passt der zwölfeinviertel Zoll lange, sanft spiralförmige Stab wunderbar zu ihren beruflichen Ambitionen, ihren hochgesteckten Zielen und harmoniert durch die leicht federnde Flexibilität hervorragend mit ihrem restlichen Wesen.

... Ciara sich im Spiegel Nerhegeb selbst sehen würde, wie sie in vollständiger Selbstverwirklichung und mit viel Mut und Motivation ihre Ängste und Unsicherheiten überwindet? Keine Zweifel, kein Verstellen und keine Sorgen mehr; das wär's.

... Ciaras Irrwicht, passend dazu, ihr Leere und Einsamkeit zeigen würde? Sie selbst, alleine in einem Boot, rund um sich nur eine schwarze, glänzende Wasserfläche. Kein Land in Sicht: die Angst vor Kontrollverlust und Versagen sitzt tief: Niemand, der bei ihr ist, ihr Halt gibt und niemand, der ihr zuhört. Unwichtig; bedeutungslos; schwach und alleine.

... sich Ciaras Amortentia in tiefem Mitternachtsblau mit goldenen Sprenkeln zeigt? Duften würde er nach Büchern oder Papier – für das Wissen und die Kontrolle–, frisch gemahlenem, starkem Kaffee – für die Konzentration und tägliche Energiequelle – und ausgleichendes Sandelholz – für den Wunsch nach Ruhe, Gelassenheit und Stärke.

... Ciara allergisch auf Nickel reagiert und daher aus Angst vor den unliebsamen Hautausschlägen besonders auf die Hochwertigkeit ihres Schmucks achtet?

... sich Ciara für Sprachen interessiert und neben Englisch auch fließend Irisch-Gälisch sowie französisch spricht? Wenn sie Zeit hat verbringt sie so manchen Abend aktuell auch mit Wörterbüchern der italienischen und der koreanischen Sprache – an letzterer fasziniert sie besonders das Alphabet.

... Ciara nicht alleine in ihrer Wohnung lebt, sondern diese als gewissenhafte Dosenöffnerin mit British-Kurzhaar-Kater Altair teilt? Der schwarz-weiße Schmuser ist seit ihrem vorletzten Hogwartsjahr an Ciaras Seite und feierte kürzlich seinen neunten Geburtstag.

... Ciara auch eine Briefträgerin beheimatet? Die schlanke, hell gefiederte Waldohreule Frida war ein Geschenk ihrer Eltern zur Einschulung und liegt der Irin nun schon seit vierzehn Jahren sehr am Herzen.

... Ciaras Lieblingsfarben salbei, smaragdgrün und mitternachtsblau sind und sich diese Vorliebe ganz eindeutig auch in ihren eigenen vier Wänden widerspiegelt?

... Ciara neben der Musik zu ihren Hobbies noch das Backen und Brauen von Zaubertränken – ihrer Meinung nach eindeutig miteinander verwandte Disziplinen hinsichtlich Präzision und benötigtem Wissen zu Zutaten – sowie Pflanzen und Bullet Journaling zählen würde?

... Ciara aktuell und ohne Wissen ihrer Vorgesetzten an einem Konzept für mehrere neue Radiosendungen für Kinder arbeitet, die spielerisch und unterhaltsam magisches, aber auch nichtmagisches Wissen vermitteln sollen? Quasi ein Art Bildungsradio. Ihre Motivation dahinter ist, dass Kinder bereits vor ihrer Zeit in Hogwarts, oder einer anderen Zauberschule, gewisse Grundlagen erlernen können und dieses Wissen aber auch niederschwellig für alle anderen Interessierten zugänglich gemacht werden kann – Wissensvermittlung ist immerhin eins ihrer Steckenpferde und es gibt immer noch genügend magisch begabte Personen, die außerhalb des Wirkungskreises einer Zauberschule aufwachsen oder aufgrund anderer Umstände den Besuch einer jenen nicht in ihrer Lebensrealität sehen. Dieser Benachteiligung möchte Ciara entgegenwirken.

... Ciaras Lieblingsspeise ein klassischer, herzhafter Irish Stew mit Lamm, Kartoffeln und Karotten sowie mit frisch gebackenem Brot ist? Sie könnte sich aber auch in einem Chili con Carne vergraben – intensives und geschmacklich ausgereiftes Essen favorisiert die Dunkelhaarige.

... Ciaras Lieblingsgeschmack die Säure von Zitronen ist? Lemon Curd, perfekt ausbalanciert zwischen süß und sauer, oder auch eine Zitronen-Meringue-Tarte mit knusprigem Boden, cremiger Füllung und luftiger Meringue ist für sie geschmackliche Perfektion.

... Ciaras belletristisches Lieblingsbuch 'Der Wind in den Weiden' von Kenneth Grahame ist? Als Kind hat sie dieses Buch geliebt und auch heute schenken ihr die vertrauten Zeilen über Freundschaft, die Schönheit der Natur und der Jahreszeiten sowie die Abenteuer der Tiere Geborgenheit und Wärme.

... Ciara natürlich auch ein paar fachwissenschaftliche Lieblingsbücher und -artikel hat? Zum einen wäre da 'Die Kunst der perfekten Mischung' von Zacharias Budge; ein hochwissenschaftliches Buch über die Feinheiten der Zaubertrankkunde. An zweiter Stelle reiht sich der erst kürzlich erschienene Artikel 'Magie und Medien – Die Verantwortung der magischen Presse' von dem Amerikaner Jacob Vance ein, den sie hervorragend findet. Und an dritter Stelle steht 'Die Sprache der Pflanzen – Geheimnisse der botanischen Magie' von Morgana Llewellyn, einer Koryphäe in ihrem Fachbereich.

... Ciara trotz ihrer Abneigung gegen Parfum und Duftkerzen favorisierte Duftrichtungen hat? Blutorange, Bergamotte und, ein wenig außerhalb dieser zitrischen bubble: Sandelholz.

... in Ciaras Wohnung mehr als 80 Pflanzen leben – teils magisch, teils nichtmagisch. Ihre Lieblingspflanze ist jedoch ganz eindeutig der Zitternde Ginsterbusch, ein faszinierendes, fühlendes Exemplar. Die Zweige des magischen Busches sind immer in Bewegung, zittern und beben und üben eine eigenartige Anziehung, aber gleichermaßen auch Beruhigung auf Ciara aus. Zwei Büsche nennt sie ihr Eigen – einer hat seinen Platz in der Leseecke und der andere am Schlafzimmerfenster.

... Ciara sich sicher ist, dass ihr Patronus – hätte sie den Zauber jemals gelernt – die Gestalt ihres Lieblingstieres annehmen würde? Seit sie als Kind einen Mäusebussard, der in Irland sehr selten ist, beim Jagen beobachten konnte, ist sie fasziniert von dieser Greifvogelart.

... Ciara zwar keine Höchstleistungen in Astronomie erbracht hat, ihr liebstes Sternbild aber der Adler ist und sie sogar ihren Kater nach dessen hellstem Stern benannt hat?

... man in Ciaras Familie bereits als Kind lernt, wie Guinness korrekt ausgeschenkt wird?

... Ciara die Musik, die ihre Eltern in den 80ern gemacht haben, deutlich besser ausstehen kann als Griffin? Zum einen kann sie bei den Beats nicht ruhig sitzen – entweder es zuckt eine Schulter oder es wackelt ein Knie. Zum anderen ist sie dadurch auf ihre absolute Lieblingskünstlerin gestoßen: Annie Lennox, eine britische Muggelsängerin, deren zeitloser Stil sie nachhaltig beeindruckt.

... Ciara sich schon lange ein Tattoo wünscht, sich aber einfach nicht entscheiden kann was es werden soll? Reilly hat ihr versprochen, sich sofort Zeit für sie zu nehmen – sobald sie sich länger als zwei Wochen sicher ist, welches Motiv sie unter der Haut tragen möchte. Bisher ist das noch nicht passiert.
2001–2005 Die erste Lebensjahre
Ciaras erstes Kapitel begann in einem Zuhause, in dem man kaum einen Moment der Stille kannte – erfüllt vom süßlich-chemischen Duft erwärmten Vinyls, dem leisen Knistern verstaubter Platten, schwebenden Notenlinien, einprägsamen Synthpop-Beats und gelegentlichen Scourgify-Zaubern gegen hartnäckige Babybreiflecken auf der burgunderfarbenen Vintage-Samtcouch. Ihre Eltern, einst gefeierte Musikstars der 80er, lebten zwischen nostalgischem Scheinwerferlicht und dem doppelten elterlichen Glück – doch sie waren noch nicht vollständig wieder in Dublin angekommen: Die magische Gesellschaft erholte sich weiterhin vom Schrecken des zweiten Zaubererkriegs – einer Bedrohung, der Aislyn und Nolan 1995 durch eine kurzzeitige Emigration nach Amerika entkommen waren.
Nach ihrer Rückkehr ließen sie sich wieder in ihrem alten Familiendomizil nieder – einem weitläufigen Haus an der südlichen Küste Dublins, das ihnen schon vor der Auswanderung als Rückzugsort gedient hatte. Die Nähe zum Killiney Strand und direkt am Killiney Hill Park versprach einerseits die gewünschte Abgelegenheit, die viele Zaubererfamilien schätzen, um im eigenen Heim ungestört Magie wirken zu können – und das ohne allzu viele Schutzzauber, die Muggel misstrauisch machen könnten. Andererseits bot die Lage auch ein ideales Umfeld, um Kinder großzuziehen, und entsprach – als bei der vermögenden Schicht beliebter, ruhiger Außenbezirk – zugleich dem gesellschaftlichen Stand der Kavanaghs. Denn obwohl Aislyn und Nolan in der Muggelwelt nur ein one-hit-wonder gelandet hatten, war ihr Name dennoch dem ein oder anderen geläufig. In diesem Haus wurde Reilly, ihr erster Sohn, geboren – und einige Jahre später folgte Ciara als zweites Wunschkind.
Für sie war Magie keine Sensation, sondern eine Selbstverständlichkeit. Sie wuchs zwischen schwebenden Spieluhren und tanzenden Kuscheltieren auf, zwischen bunten Kinderbüchern, die sich selbst umblätterten, und Kassettenrekordern, Fernsehern und Toastern, die mehr oder weniger zuverlässig auch innerhalb eines magischen Haushalts funktionierten. Inmitten von Klang, Chaos und Trubel wurde die Dunkelhaarige als bisher jüngstes Kind und als einzige Tochter ganz selbstverständlich zum Zentrum des familiären Universums – das Sandwich-Kind in spe.

Wache Augen verfolgten stets das Geschehen: Ciara liebte es bereits als Kleinkind alles zu beobachten, zu analysieren – das Stimmengewirr, die musikalischen Eindrücke, das stimmungsgetriebene Durcheinander eines Haushalts, der nie stillstand. Früh entwickelte sich ihr Gespür für Atmosphäre, ihr scharfer Blick für Stimmungen und die Schwingungen zwischen den Tönen – und daraus erwuchs später ein instinktives Bedürfnis nach Struktur, nach Richtlinien und Ordnung im Trubel. Wenn die Dinge jedoch nicht nach ihrem inneren Kompass liefen, wenn Abläufe gestört wurden, dann reagierte sie oft impulsiv – gereizt, ungefiltert und mit einer Lautstärke, die ihresgleichen suchte. Als kleines Kind ist es schwer, seine Gefühle in Worte zu fassen; und auch heute fällt ihr das mitunter noch schwer. Die Familie wusste jedoch meist, wann man sie besser in Ruhe ließ und wann ein klar formulierter Rahmen ihr half zur Ruhe zu kommen – und dazu sei gesagt, dass Aislyn und Nolan eigentlich keine Eltern waren, die ihren Kindern gern Grenzen setzten. Oft war es dann ein Großelternteil, der eingriff und damit zur Beruhigung der kleinen Ciara beitrug. Heute erkennt Ciara selbst, wie sehr sie diese Strukturen bisweilen noch braucht – auch wenn sie sie sich nun selbst setzt.

Obwohl Ciara sich heute nur noch vage an die konfliktreiche Ehe ihres Onkels erinnert – immerhin war sie zum Zeitpunkt der Trennung von Cillian und seiner ersten Frau Lucille noch ein Kleinkind – blieb ihr die durchaus skandalöse Eheschließung Cillians mit seiner zweiten und siebzehn Jahre jüngeren Frau Rubina umso deutlicher in Erinnerung. Vor allem, weil sie selbst als aufgeregtes Blumenmädchen Teil der Zeremonie sein durfte. Lucille blieb der Familie trotz der Trennung eng verbunden – heute würde Ciara sagen: Sie war nie wirklich weg, nur eben nicht mehr mit Cillian verheiratet. Die Beziehung zwischen allen Beteiligten ist respektvoll, beinahe freundschaftlich, und gerade die jüngeren Familienmitglieder wachsen ganz selbstverständlich mit dem Wissen auf, dass familiäre Bindung mehr ist als ein Trauschein. Dass Cillian und Rubina kurz nach der Hochzeit im Jahr 2004 nach Amerika auswanderten – und es somit Aislyn und Nolan in der Wahl ihrer Zuflucht gleichtaten –, war keine Folge innerfamiliärer Ablehnung. Vielmehr war es der gesellschaftliche Druck innerhalb der konservativeren Zauberergemeinschaft, der Rubina immer wieder in die Rolle der Unerwünschten drängte. Ein Neuanfang jenseits des Atlantiks war für Cillian und Rubina die richtige Entscheidung – und für Ciara klingt der auch heute noch nach Abenteuer. Vielleicht hat er genau deshalb einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

2005 Familienzuwachs
Im Winter 2005 kam Bewegung in die etablierte Ordnung der Familie Kavanagh – wortwörtlich. Mit Griffins Geburt wurde aus Ciara, dem bisherigen Nesthäkchen, plötzlich eine große Schwester, und das kleine Familienuniversum, in dem bis dahin sie und Reilly im Mittelpunkt gestanden hatten, begann sich neu zu sortieren.
Griffin war ein lebhaftes Kind mit großen Augen und einer Energie, die kaum zu bändigen war. Schon im Kleinkindalter war er mehr Sturm als laues Lüftchen – immer unterwegs, immer im Entdeckermodus –, meist schneller, als man ihm hinterherkam. Für Ciara bedeutete seine Ankunft nicht nur ihren eigenen Platz im Familiengefüge neu zu definieren und zu finden, sondern auch, sich an eine völlig neue Geräuschkulisse zu gewöhnen: das unregelmäßige Tapsen kleiner Füße, das Kreischen, wenn etwas nicht nach seinem Willen lief – oder das dumpfe Plumps, wenn Griffin sich in einem unbeobachteten Moment von der Samtcouch katapultierte.

Ihre Eltern begegneten dem dritten Kind mit der gleichen warmen Fürsorge wie den ersten beiden – vielleicht sogar mit noch mehr Gelassenheit und Ruhe. Man hatte gelernt, dass Kontrolle letztlich Illusion war – besonders bei einem so aufgeweckten und neugierigen Kind wie Griffin. Für Ciara war das nicht immer leicht: Der kleine Bruder war laut, fordernd und ständig in Bewegung, aber auch charmant in seiner Unbedarftheit – ein unberechenbarer Wirbelwind, der ihre strukturliebende Welt immer wieder durcheinanderwirbelte. Und doch regte sich inmitten dieses Trubels ein Bedürfnis – leise, aber prägend: der Wunsch, für etwas verantwortlich zu sein. Nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus einem tiefen, intuitiven Impuls heraus, dem Chaos eine Richtung zu geben. Ein Bedürfnis, das sie nie ganz losließ – und das viele Jahre später nicht nur ihren beruflichen Weg, sondern auch ihren Anspruch an sich selbst prägen sollte.

In dieser Zeit des Umbruchs wuchs Ciaras enge Bindung zu ihrer Großmutter Alannah – einer Frau von stillem Format, klug und unaufdringlich, mit einer Vorliebe für Kräutertees, Räucherwerk und tiefsinnige Gespräche – selbst mit Vierjährigen. Sie war es, die Ciara sanft, aber mit Nachdruck vermitteln konnte, dass es erlaubt war, ambivalente Gefühle zu haben – dass man jemanden lieben und zugleich eifersüchtig auf ihn und die ihm entgegengebrachte Aufmerksamkeit sein konnte. Ein Quell der Weisheit für das junge Mädchen, das mit dem emotionalen Durcheinander, das Griffins Ankunft in ihr anrichtete, anfangs einfach nicht zurechtkam. Mit Großmutter Alannah übte sie, ihre Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen – ein erster Schritt hin zu jener sprachlichen Sicherheit, die Ciara später auszeichnen sollte.

2006–2011 Kindheitsnostalgie
Während Aislyn durch die Küche schwebte und Lieder aus alten Zeiten sang, als wäre jeder Topflappen ein Mikrofon, und Reilly in einer Ecke mit Aquarellfarben experimentierte, saß Ciara oft mitten im Trubel – beobachtend, mit erdigen Fingern und der Nase dicht über einem Tontopf, in dem ein krummer, aber hartnäckiger Ableger von Großvaters zitterndem Ginsterbusch versuchte Wurzeln zu schlagen. In dem winzigen Stück Grün fand Ciara etwas Eigenes, das nicht laut war, aber lebte – und das sie ganz für sich pflegen und hegen konnte.
Ihre Kindheit war weniger von dramatischen Magieausbrüchen geprägt, sondern eher von stillen, fast unmerklichen Momenten: wenn die Familieneule Eira ein ums andere Mal ohne Locken sanft auf ihrem ausgestreckten Arm landete oder sich das Wasser in ihrer kleinen Blechgießkanne scheinbar eigenständig in Bewegung setzte und den Ginsterbusch oder anderes Grün versorgte. Es war kein spektakuläres Leuchten, Blitzen oder Knistern – eher ein zartes Rumpeln der Magie, das Ciara begleitete.

Freunde hatte Ciara wenige, doch sie war nie einsam. Die Gleichaltrigen in der Lerngruppe, der sie im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal beiwohnte, waren angenehme und mitunter herausfordernde Spiel- und Lerngefährten – darunter auch ihre Cousine zweiten Grades Charlotte, die nur wenige Monate jünger war und der sie sich auf natürliche Weise verbunden fühlte. Doch es waren Bücher, Pflanzen und Musik und das stetige, wohlige Hintergrundrauschen ihres Familienlebens, das sie wirklich erfüllte. Schon früh zeigte sich ein sprachliches Talent: Lesen und Schreiben bereiteten ihr große Freude. Ciara liebte es Wörter zu erfassen und verschachtelte Sätze zu formulieren. Auch das Rechnen klappte – wenn auch mit weniger Begeisterung. Es entwickelte sich Ciaras Sinn für Systematik: Karteikarten mit Vokabeln häufte sie stapelweise an, sortierte und markierte sie in den unterschiedlichsten Farben; es wurden lateinische Wortwurzeln recherchiert und französische Sprichwörter.
Ihre Neugierde war grenzenlos und sie stieß nicht selten an Grenzen. Auf viele ihrer Fragen zur magischen Welt bekam sie die gleiche Antwort: 'Das lernst du in Hogwarts'. Ciara gewöhnte sich daran, aber man kann dies durchaus als einen Auslöser für ihren späteren Wunsch sehen, anderen Kindern mehr Antworten geben zu können, bevor sie elf waren. Quasi ein zarter Keim, der später zu ihrem Interesse für Wissensvermittlung heranwuchs. Aber Ciaras Fantasie war lebendig genug, um ihr die Geschichten selbst zu erzählen. Manchmal untermalte sie auch lautstark Griffins Spielereien und mimte in dessen Drachenhort aus Bauklötzen den Gemeinen Walisischen Grünling.
Ihr ständiger Begleiter war zudem ein kleiner, wuscheliger Knuddelmuff mit leuchtend orangefarbenem Fell, dem sie den Namen Edwin gab. Tante Éabha hatte Ciara das niedliche Haustier geschenkt und behauptet, es habe einen exzellenten Musikgeschmack – besonders für Klassik. Zeit seines Lebens war Edwin von Reillys Künsten am Klavier jedoch wenig beeindruckt – aber alten Vinylplatten gegenüber sehr aufgeschlossen, was vermutlich eher dem aufgewirbelten Staub beim Auflegen als den Melodien geschuldet war. Und dennoch – selbst Knuddelmuff Edwin schien Reilly zu vermissen, als dieser mit elf Jahren nach Hogwarts aufbrach. Für Ciara war Reillys Einschulung ein bittersüßer Moment: Der Verlust eines eng verbundenen Spielgefährten wog schwer, und doch entflammte gleichzeitig der brennende Wunsch in ihr, selbst nach Hogwarts zu reisen, um jeden Winkel der dortigen Bibliothek zu durchstöbern, mit den Fingern über Pergament zu streichen, das nach Geheimnissen roch – und endlich Teil jener Welt zu werden, über die sie so viel gehört und sich so viel ausgemalt hatte.

Gelegentliche Ausflüge in die Winkelgasse gehörten zu Ciaras Kindheit wie die abendliche Gute-Nacht-Geschichte vor dem Schlafengehen oder das Frühstücksei mit einem Gesicht aus Salz und Pfeffer. Besonders lebendig blieb ihr jener Sommertag im Gedächtnis, an dem ihre Mutter – wie so oft ein natürlicher Blickfang: quirlig, strahlend, mit den zwei jüngsten Kindern an den Händen – durch die belebten Gassen des magischen Londons flanierte und dabei von einem Reporter der Hexenwoche und einigen umstehenden Passanten erkannt wurde. Es war kein dramatischer Vorfall, doch das plötzliche Aufblitzen der Kamera, gefolgt von einer kaum merklichen Veränderung in der Körperspannung ihrer Mutter und einer gewissen Künstlichkeit ihres Lächelns, hinterließen ein leises Unbehagen.
Ciara war nie ganz wohl zumute, wenn Aislyn in ihrer Gegenwart von Passanten erkannt wurde. Die fremde Aufmerksamkeit fühlte sich nie wie ein Kompliment an, das ihr galt – eher wie ein Streiflicht, das sie nur deshalb traf, weil sie zufällig neben der Frau stand, deren Name in der Öffentlichkeit einst bekannt war – und den sie gleichermaßen trug. Schon damals regte sich in ihr das Bedürfnis, nicht nur 'die Tochter von' zu sein, sondern etwas Eigenes zu schaffen, das nicht durch den Glanz anderer, sondern durch ihr eigenes Licht leuchtete.
Trotzdem blieben die Spaziergänge in der Winkelgasse und Ausflüge nach London positiv besetzt: der Geruch von Pergament bei Flourish & Blotts und das obligatorische neue Buch bei jedem Besuch, die bunten Schaufenster mit sich selbst faltenden Hüten, das freudige Klimpern der Münzen in Reillys Hand, wenn er sich neue Farben und Pinsel aussuchen durfte – all das wurde für Ciara zu magischer Alltagsromantik. Das Privileg ihrer Herkunft war ihr in dem zarten Alter keineswegs bewusst. Und über allem lag stets der Rhythmus der Musik – oder die Geräusche des Radios. Eins von beidem lief bei den Kavanaghs nahezu ununterbrochen: wie ein sanfter Wind aus Stimmen und Klängen.

Griffins erstes magisches Erlebnis wiederum ließ nicht nur ihn selbst, sondern auch eine unglückliche Kuh erstarren: Bei einem Spaziergang auf dem Land – Aislyn hatte gerade ihre Liebe zur ländlichen Idylle entdeckt und die Kinder samt Gatten zu einem Ausflug überredet – hatte das Tier den lebhaften Fünfjährigen ins Visier genommen. In einem Mix aus Angst und Entschlossenheit verzauberte Griffin das Rind kurzerhand zu einem lebenden Denkmal – zumindest für einige Minuten. Für Ciara, die das Geschehen aus dem Augenwinkel beobachtet hatte, war es ein verstörend faszinierender Moment: Er zeigte ihr erstmals, wie unberechenbar und kraftvoll Magie sein konnte, wenn sie aus einem echten Gefühl heraus entstand.
Nicht jedes Erlebnis war so imposant – manche hinterließen bloß unangenehme Spuren und dauerhafte Abneigungen. Wie jene Bootsfahrt an der Küste Dublins, bei der das schwankende Wasser sie aus dem Gleichgewicht brachte, sich ihr Magen im wahrsten Sinne des Wortes umdrehte und sie vor aller Augen den Inhalt eben dessen in eine Papiertüte würgte – und das noch bevor das Boot sich richtig vom Kai gelöst hatte. Seither meidet sie Wasserfahrten (nahezu) konsequent und voller Furcht. Das Unkontrollierbare, das Schlingern, die Abhängigkeit von äußeren Elementen – all das war Ciara zuwider. Lieber stand sie auf festem Boden – oder inmitten ihrer Topfpflanzen, mit beiden Füßen auf der Erde.

2012 Der Hogwartsbrief
Es war kein Geheimnis, dass zu ihrem elften Geburtstag der Hogwartsbrief zum Fenster hereinflattern würde. In einem Haushalt, in dem Magie ein allgegenwärtiger Bestandteil des Lebens und ebenso selbstverständlich wie der Klang alter Vinylplatten war, wirkte der Brief weniger wie eine Überraschung als vielmehr wie eine formelle Bestätigung dessen, was alle schon wussten. Es war nicht der schlagartige Moment des Staunens, den viele Kinder beim ersten Anblick des versiegelten Umschlags mit der grünen Tinte erleben durften. Vielmehr war es die leise, fast unscheinbare Gewissheit, dass sich Ciaras Leben nun endgültig verändern würde – und dies den Auftakt zu einer Reise markierte.
Der Brief kam im ersten Licht des Tages. Die Welt draußen war noch ruhig, das Haus in jenen zarten Farben getaucht, die nur der Sonnenaufgang hervorbringen kann. Vielleicht war es dieser Moment, der sich tief in Ciara einbrannte – das warme Gold auf der Fensterbank, das sanfte Leuchten über dem Brief. Eine frühe Liebe zur goldenen Stunde, geboren in einem Augenblick voller Erwartung.
Die Vorfreude, die natürlich auch von einem Hauch Nervosität begleitet war, lag dennoch in der Luft – auch bei einem Mädchen, das sich in der magischen Welt bereits so sehr zuhause fühlte wie in den eigenen vier Wänden. Auf das neue Kapitel ihres Lebens blickte sie mit jeder Menge Neugier, Wissbegierde und einer fast schon vertrauten Erwartung. Ein neues Abenteuer stand bevor, doch es fühlte sich weniger wie ein Neuanfang an als vielmehr wie das Entfalten eines längst angelegten Plans.
2012–2014 Veränderungen •  1. und 2. Schuljahr
Der August nach ihrem elften Geburtstag war erfüllt von einer ganz besonderen Aufregung – nicht laut und auch nicht überdreht, sondern wie ein Flirren in der Luft, das selbst die vertrautesten Tagesabläufe durchzog, oder wie eine stetige Brise, die Haut und Herz zugleich berührte. Der obligatorische Ausflug in die Winkelgasse, der traditionell als Auftakt zur Einschulung einer jungen Hexe oder eines jungen Zauberers galt, wurde für Ciara zu einem Übergangsritual – einem ersten, leisen Schritt in Richtung Erwachsenwerden. Zwischen Kesselgrößen, Schaufensterpuppen mit der neuesten Spitzhut-Mode und fliegenden Büchern suchte sie ihre Schulmaterialien zusammen, bewunderte filigrane Messingwaagen in der Apotheke – und ließ sich von einem Zauberstab finden.
Es war ein Stab aus Apfelbaumholz, zwölfeinviertel Zoll lang und mit einem Kern aus Einhornhaar. Die sanfte, spiralförmige Krümmung des Zauberstabes fesselte ihren Blick, und ganz im Einklang mit den zarten, unaufgeregten Formen ihrer bisherigen magischen Erfahrungen verkündete er seine Zustimmung nicht mit lauten Paukenschlägen, sondern durch ein tiefes, stilles Gefühl der Klarheit in ihr und ein sanftes Schimmern an der Oberfläche. Die leicht federnde Flexibilität, gepaart mit der ruhigen Kraft, die von dem optisch sehr naturbelassenen Holz ausging, passte sofort zu Ciara: ein Zauberstab für jemanden mit hochgesteckten Zielen, einem feinen Gespür für Harmonie – und dem leisen, aber unbeirrbaren Wunsch, mit ihrem Wirken Spuren zu hinterlassen.
An diesem Tag schenkten ihre Eltern ihr auch Frida – eine schlanke Waldohreule mit hellem Gefieder und aufmerksamen Bernsteinaugen. Anders als die Familieneule Eira, die seit jeher ihre Runden über dem Kavanagh-Anwesen drehte, einen unterschütterlichen Sinn für Pünktlichkeit beim Ausliefern des Tagespropheten besaß und immer etwas streng und ernst blickte, wirkte Frida fast verspielt. Und dennoch – die beiden Eulen verstanden sich auf Anhieb, als hätten sie in unterschiedlichen Tonlagen denselben Rhythmus verinnerlicht.
Nicht alles durfte Ciara in ihr neues Lebenskapitel mitnehmen: Hogwarts erlaubte keine Knuddelmuffs – und so konnte Edwin sie nicht begleiten. Der Abschied fiel ihr schwer, doch Charlotte versprach, sich gut um den kleinen orangefarbenen Flauscheball zu kümmern. Für die Dunkelhaarige war das ein tröstlicher Gedanke: Edwin war in guten Händen.

Dass ihr Hogwarts-Brief pünktlich eintreffen würde, das war keine Überraschung – und doch war es der Moment der tatsächlichen Abreise, der erstmals etwas in ihr ins Wanken brachte. Am 01. September 2012 stand Ciara auf dem Bahnsteig von Gleis 9¾ – das Herz klopfend, die Finger fest um den Griff ihres Koffers geschlossen, während Fridas Transportkäfig ruhig an ihrer Seite stand. Die Zugfahrt verging wie im Flug, die Luft geschwängert von aufgeregter Erwartung, von Stimmengewirr, vorbeirauschenden Feldern und dem Duft neuer Abenteuer.
Doch dann: das Boot. Wie eine persönliche Prüfung tauchte es vor ihr auf – still auf dem Wasser treibend, von außen beinahe einladend mit seiner kleinen Laterne am Bug – und doch so beunruhigend. Die spiegelglatte Oberfläche des Sees schimmerte im letzten Licht des Tages, zu schön fast, um wahr zu sein – und gerade das machte ihr Angst. Der Gedanke, in dieses Boot steigen zu müssen, rief sofort jenes demütigende Erlebnis an der Dubliner Küste zurück in ihr Gedächtnis: der flau gewordene Magen, das unkontrollierbare Schwanken, das hilflose Gefühl.
Aber dies hier war kein Moment für Schwäche, sondern der Auftakt zu etwas Großem. Also zwang sich Ciara zur Fassung. Tränen der Panik standen in ihren Augen, doch sie blinzelte sie fort, fest entschlossen, Haltung zu bewahren. Ihre Hände zitterten, sie fühlte sich schweißgebadet, obwohl ihr Gesicht nahezu regungslos blieb. Niemand schien es zu bemerken – zu sehr waren die anderen Kinder erfüllt von Frohsinn, Vorfreude und staunenden Blicken, gerichtet auf das imposante Schloss, das am anderen Ufer in der Dämmerung emporragte.
Erst im flackernden Schein der Fackeln vor der Großen Halle konnte Ciara wieder problemlos durchatmen. Und mit einem Mal wurde ihr auch klar, wie besonders ihre Ausgangssituation tatsächlich war. Sie war gut vorbereitet – nicht nur mit einem vollständigen, brandneuen Set an Schulmaterialien, frisch gedruckten Büchern ohne eine einzige Leserille oder ein Eselsohr, einem maßgeschneiderten Umhang und einer edlen Eule als Begleiterin, sondern auch mit dem Wissen darum, was sie hinter den Flügeltüren erwarten würde. Ihre Eltern hatten ihr von der Zuteilung zu den vier Häusern durch den Sprechenden Hut erzählt – und ihr immer wieder versichert, dass es vollkommen gleichgültig sei, welchem Haus sie schließlich angehören würde. Eine Familientradition, der man folgen müsse, gab es bei den Kavanaghs und Monahans nicht. Jeder Charakter, jedes Temperament war individuell – und jedes Haus war in ihrer Familie mindestens einmal vertreten. Reilly hatte ihr von der Großen Halle vorgeschwärmt und ihr das auf die Hauszeremonie folgende Festmahl beschrieben, ihr von den Unterrichtsstunden und den Lehrkräften erzählt und Tante Éabha hatte ihr sogar eine winzige Schutzrune in die Manteltasche genäht – zur Beruhigung, "für den Fall, dass der erste Tag allzu groß erscheint". Ringsum standen einige Kinder, die sich unsicher umsahen, mit großen Augen auf das gewaltige Schloss blickten oder nervös ihre Hände an bereits ausgebeulten Taschen klammerten. Manche trugen Roben, die offensichtlich weitergereicht worden waren, einige Kinder wirkten sogar verängstigt – aus welchem Grund auch immer – im Gegensatz zu anderen Kindern, die Selbstbewusstsein ausstrahlten, gar zum Teil protzig oder hochnäsig wirkten. Und obwohl sich Ciara in diesem Moment der Unsicherheit ebenfalls unendlich klein und verloren fühlte, erkannte sie: Nicht alle waren mit den gleichen Voraussetzungen hierhergekommen. Vielleicht war es sogar das erste Mal, dass sie den Wohlstand der Familie nicht nur genoss, sondern auch bewusst wahrnahm – sowohl in materieller Hinsicht als auch in emotionaler. Die Ankunft in Hogwarts war anders, als sie es sich ausgemalt hatte. In all den Jahren der Vorfreude hatte sie nie daran gedacht, dass der Moment, in dem sich alle Türen für sie öffneten, auch das Gefühl der Verlorenheit mit sich bringen könnte. Reilly saß bereits am Gryffindortisch und lächelte sie aufmunternd an, als die Gruppe künftiger Erstklässler im Gänsemarsch durch die Große Halle marschierte. In ihr wuchs das Bedürfnis nach seiner Nähe, nach Vertrautheit und Zuspruch – immerhin hatte sie sich auch gerade ihrer größten Angst gestellt – und doch stand sie noch zwischen allen Möglichkeiten. Doch statt sich Ciaras kindlichem Wunsch nach Trost zu beugen, murmelte der Sprechende Hut etwas von klarer Logik, einem scharfen Verstand und einer Neugier, die alles durchdrang – und schickte sie nach Ravenclaw.

Die ersten Wochen waren herausfordernd. Trotz all der Bücher, der zauberhaften Architektur, der vertrauten Geräusche in den Fluren fühlte sie sich wie eine Fremde. Was – neben Reillys beruhigender Zusicherung, dass dieses Gefühl ganz normal sei – half, war der Briefkontakt: zu ihren Eltern, zu ihren Großeltern, zu Tante Éabha – und besonders zu Charlotte, ihrer beinahe gleichaltrigen Cousine zweiten Grades, die aber erst im kommenden Jahr eingeschult werden würde. Frida hatte in dieser Anfangszeit ordentlich viel zu tun und war fast ständig unterwegs: Briefe bringend, Briefe sendend. Charlottes Zeilen waren wie ein bisschen Sonne inmitten des manchmal grauen Nebels. Sie waren voller Fragen zum Schulalltag, geschmückt mit kleinen Zeichnungen – manchmal krakelig, manchmal ganz genau – und so offen, ungestüm und begeistert, dass sie sich anfühlten wie zuhause auf Papier. Ciara las jeden Brief mehrmals, trug sie manchmal sogar im Umhang mit sich herum – die Worte waren wie kleine Lichtblicke im Trubel der Reizüberflutung und drückten die Begeisterung aus, die Ciara selbst gerne dauerhaft fühlen würde.
Doch mit der Zeit fand Ciara ihren Takt. Sie schrieb viel, las noch mehr – und entdeckte nach und nach ihre Lieblingsfächer: die stille Exaktheit von Kräuterkunde – wenig verwunderlich bei ihrer Liebe für alles Grün –, das geheimnisvolle Mischen und Blubbern und das Streben nach Präzision in Zaubertränke und die kunstvolle Eleganz von Zauberkunst. Diese Fächer waren wie gute Freunde, denen man sich nicht erklären musste – nicht, weil alles einfach war, sondern weil die kleinen Erfolge ihr das Gefühl gaben, durch Genauigkeit, Geduld und Hingabe etwas schaffen zu können. Und so wurde aus dem anfänglichen Zaudern nach und nach ein echtes Ankommen und das starke Gefühl, dass genau hier ihr Platz ist.

Die ersten Ferien zuhause waren ein seltsames Nebeneinander: alles war vertraut und doch hatte sich etwas verschoben. Das Haus roch wie immer – nur dass wie immer sich inzwischen seltsam weit entfernt anfühlte. Die Beziehung zu Charlotte und auch zu Griffin war hingegen ganz wie früher: unverändert laut und lebendig, wie man es von der Familie kannte. Die Wiedersehensfreude war ehrlich, die Gespräche sprudelten, und auch Knuddelmuff Edwin war stets mit von der Partie. So kam es, dass die zwei Freundinnen an einem frostigen Nachmittag zu einem Winterspaziergang aufbrachen und ohne das Haustier zurückkehrten. Der Schnee knirschte unter den Stiefeln, als sie voller Sorge umkehrten, um Edwin zu suchen. Die Mädchen verfolgten die hinterlassenen Spuren im Schnee, spähten in Baumhöhlen, suchten unter kahlen Büschen und in Spalten zwischen Steinen. Doch Edwin blieb verschwunden; er musste irgendwo auf dem Weg aus Charlottes Schal gefallen sein – kein Laut, kein Rascheln. Nur Leere, wo zuvor ein kleines, flauschiges Bällchen gewesen war. Ciara sagte nichts; auch später nicht. Nicht als sie, aufgewühlt und durchfroren, wieder vor dem Kamin saßen, nicht als sich Charlotte bei ihr mit Tränen in den Augen entschuldigte. Sie schüttelte nur den Kopf, leise, fast abwesend. Es war ja nicht Charlottes Schuld – nicht wirklich. Und doch blieb etwas zurück: ein kleiner Splitter. Kein Groll, nicht direkt. Aber auch keine echte Vergebung. Nur das Wissen, dass so etwas Wichtiges nicht noch einmal aus den Händen gegeben werden dürfe. Die Elfjährige fühlte den Verlust wie ein Ziehen hinter ihrer Brust – Edwin war nicht einfach ein Haustier gewesen: Er war ein Überbleibsel von früher, von ihrer unbeschwerten Kindheit. Ein ständiger Begleiter, weich und warm, der nichts fragte und immer da war. Und nun war er fort, verschwunden in der lautlosen Weite eines Wintertages, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Ciara betrauerte den Verlust ihres Haustiers nicht offen – sie ließ die Wunde still verheilen. Es war wohl das erste Mal, dass sie bewusst beschloss, sich nicht von ihren Gefühlen lenken zu lassen.

Nach den Abschlussprüfungen des ersten Schuljahres – in Ciaras Augen nicht nur eine akademische Herausforderung, sondern auch eine Prüfung ihres eigenen Werts – begann die Dunkelhaarige ihren Alltag während der Sommerferien mit einer schon fast zwanghaften Disziplin zu strukturieren. Sie betrachtete die Ferien nicht wirklich als Pause; vielmehr war der Sommer eine Gelegenheit, sich zu stärken, zu wachsen und sich auf das nächste Jahr vorzubereiten. Sie verteilte ihre Lernziele auf präzise strukturierte Wochenpläne, schrieb akribische Notizen und fertigte Karteikarten, die sie regelmäßig wiederholte. Ihr Wissen wuchs nicht nur durch die Bücher, die sie verschlang, sondern auch durch die Auswendiglernerei von Fakten, Sprüchen und Zauberstabbewegungen. An diesem Punkt kann man kaum noch von dem typischen Ehrgeiz einer Schülerin sprechen, die im nächsten Schuljahr noch mehr glänzen wollte: Es war mehr ein Schutzmechanismus; eine Mischung aus dem Bedürfnis nach Kontrolle und dem Wunsch der Verinnerlichung der Ideale von Rowena Ravenclaw. So entstanden die frühen Züge ihres Perfektionismus nicht nur aus reinem Fleiß und der intellektuellen Neugierde, sondern oft auch als Antwort auf die allgemeine Reizüberflutung und die emotionalen Turbulenzen eines langsam pubertierenden Mädchens. Die Unsicherheit, die in ihr herrschte, konnte Ciara am besten mit Struktur und Ordnung im Zaum halten; den Zweifel durch Perfektion kaschieren.
Aber immerhin war Ciara nie die einzige, die von ihrer akribischen Organisation profitierte: Als Charlotte im September 2013 gemeinsam mit ihr im Hogwartsexpress saß, präsentierte sie der Freundin einen mini-guide für Erstklässler, den sie mit viel Liebe zusammengestellt hatte. Ihr scharfer Sinn für Details ließ Ciara jedes Thema abdecken: Der schnellste Weg zum Klassenzimmer für Zaubertränke, wie man am besten in der Bibliothek die relevanten Bücher findet und vor allem, wie man mit den typischen Herausforderungen des ersten Schuljahres umgeht. Charlotte hatte immerhin kein älteres Geschwisterkind – keinen Reilly – der für sie die Rolle als Mentor hätte annehmen und ihr die ersten Wochen leichter machen können. Als sie das kleine Büchlein überreichte, fühlte sich Ciara stolz, als wäre sie selbst ein wenig älter und erfahrener geworden. Auch hier spielte die Kontrolle eine Rolle, denn sie konnte sich selbst in dieser Rolle als erfolgreiche Mentorin sehen, als jemand, der die Herausforderungen des Schulalltags mittlerweile nicht nur meisterte, sondern sie auch anderen beibringen konnte. In der Dankbarkeit fand sie die Bestätigung, die sie so dringend suchte.

Zur Enttäuschung beider Mädchen wurde Charlotte jedoch keine Ravenclaw, sondern eine Gryffindor – und damit platzte der Traum von einer gemeinsamen Hauszugehörigkeit. Für Ciara fühlte sich dies erneut wie ein Verlust an, den sie nicht in Worte fassen konnte. Ihre Freundschaft zu Charlotte blieb jedoch fast unverändert – sie standen sich nach wie vor nah, verbrachten statt gemeinsamer Zeit im Gemeinschaftsraum angenehme Stunden in der Bibliothek, an Ciaras Lieblingsplatz unter einem großen Baum am schwarzen See oder bei den Mahlzeiten in der Großen Halle. Doch ein weiteres Mal verschoben sich die Grenzen für Ciara – ein Stück weniger Kindheit, ein Stück mehr Erkenntnis, dass nicht immer alles so verlief, wie man es sich wünschte und erträumte.
Im zweiten Schuljahr nahmen auch die kleinen Rivalitäten im Unterricht Gestalt an, die Ciara zunehmend spürte. Sie trat nicht offen gegen andere an, scheute noch den Konflikt, doch das unaufhörliche Streben nach mehr hielt sie in einem selbstauferlegten Wettlauf. Der Gedanke an Fehler und an das nicht-gut-genug-sein verfolgten sie, immer präsent, selbst wenn sie es nicht laut aussprach. Das Selbstbewusstsein, das sie heute oft nach außen projizierte, hatte Ciara zu dem Zeitpunkt keinesfalls erlangt. Sie fragte sich oft, warum andere so mühelos durch den Unterricht flogen, während sie sich über jede Aufgabe, jede Prüfung, jedes noch so kleine Detail den Kopf zerbrach. Trotz all ihrer inneren Konflikte und der Auseinandersetzungen mit sich selbst fand Ciara in ihrer Freundschaft zu einigen wenigen Mitschüler:innen einen festen Halt. Sie war nie auf der Suche nach großen Gruppen, sondern nach Einzelnen – denen sie auf einer tiefen, stillen Ebene verbunden sein konnte. Wer einmal zu ihrem Freundeskreis zählte, der blieb für immer an ihrer Seite – das war Ciaras Vorsatz. Genau darum öffnete sie sich nur wenigen. Die Dunkelhaarige pflegte zwar zu vielen jungen Hexen und Zauberern aller Häuser eine gute Bekanntschaft, eine lose Freundschaft oder eine enge Lernpartnerschaft, aber der Eintritt in ihren inneren Kreis war nicht leicht. Ihre Freundschaften waren klein, aber intensiv. Wenn sie jemanden als Freundin betrachtete, dann mit einer Hingabe, die keine Halbherzigkeit kannte und auch Phasen mit weniger Kontakt ohne Weiteres wegsteckte.

Ciaras Selbstdefinition hing immer stärker an ihrer Leistung, und die Prüfungen am Ende des zweiten Schuljahres waren erneut eine Möglichkeit, sich zu beweisen. Die Vorbereitungen, die sie übers Jahr hinweg in ihre Lernunterlagen steckte, machten all die Wiederholungen zu einem fast schon spielerischen Akt. Die Prüfungen waren nicht nur ein Test des Wissens, sondern auch ein Maßstab für ihre eigenen Fähigkeiten hinsichtlich der selbst gestalteten Lernpläne und Zusammenfassungen. Ciara stellte sicher, dass keine Frage unbeantwortet blieb, keine Theorie unklar. Trotz ihres intensiven Lernens fand sie sogar noch Zeit, Charlotte bei der Vorbereitung auf den Stoff des ersten Jahres zu unterstützen.
Gleichzeitig stand am Ende des Schuljahres auch die Wahl der Wahlfächer für das dritte Schuljahr an. Die Entscheidung fiel Ciara nicht schwer, da sie bereits eine klare Vorstellung davon hatte, in welchen Fächern sie zusätzliche Kenntnisse erwerben wollte und wohin ihre Neugier sie führte. Sie entschied sich für Pflege magischer Geschöpfe, Muggelkunde sowie für ein weiteres Fach, das sie bisher nur aus der Ferne bewundert hatte: Alte Runen – Fächer, die nicht nur ihr Wissen erweitern würden, sondern auch ein Stück weit ihre Kontrolle über die unvorhersehbare und spannende Welt der Magie festigten. Dazu passend beschloss sie, ab dem kommenden Jahr auch dem Tanzkurs, der Schülerzeitung und der Botanik-AG beizutreten. Man mag sich zwar fragen, warum sich das Mädchen mit dem musikalischen Familienhintergrund nicht für das Orchester oder den Chor interessierte, doch Ciaras Liebe zur Musik war schon immer etwas Höchstpersönliches – etwas, das sie nicht nicht mit der Welt teilen wollte. Sie sang, wenn niemand zuhörte und die Töne nur ihr gehörten; doch ihre größte Freude lag darin, Musik zu hören, nicht zu machen – denjenigen Respekt zu zollen, die bereits etwas erschaffen hatten, das sie bewunderte, und dies weiterzugeben.
Vor dem Hinweis, dass ihr Stundenplan inklusive der abendlichen Aktivitäten ordentlich voll und ihre Freizeit künftig stark begrenzt sein würde, verschloss sie die Ohren. Die Wissbegierde und das Streben nach dem Treffen von Gleichgesinnten überwogen den Wunsch nach Verschnaufpausen. Es war ihr lieber, den Kopf voller Fakten als voller Fragen zu haben – denn Letztere führten sie allzu oft in Richtungen, die sich nicht so leicht ordnen ließen, und sie überforderten. Lernen, neue Fähigkeiten zu erwerben und an ihrem vorhandenen Wissen zu feilen, bedeutete weiterhin Sicherheit und klare Linien im Alltag, der Ciara oft noch immer zu laut und zu unberechenbar erschien.

2015–2017 Weiterentwicklungen •  3. und 4. Schuljahr
Der Sommer 2015 markierte den Beginn einer Phase, in der sich Ciara zunehmend selbst im Weg stand. Das zweite Schuljahr war geschafft, die Unsicherheit der Prüfungsphase verblasste langsam, und vor ihr lag der dritte Jahrgang – mit neuen Fächern, neuen Möglichkeiten und unbekannten Wegen, sich selbst zu erfinden. Ein scheinbar harmloser Moment genügte, um ihre Gefühle ins Strudeln zu bringen: ein gemeinsamer Nachmittag im Garten, nostalgische Musik aus dem alten Muggelradio, der Duft von Zitronen-Meringue-Tarte – und Aislyns Satz, in ihrem gewohnten hellen, leichten Tonfall: "Liebes, du bist doch wie ich damals!" Was als liebevoller Vergleich zwischen Mutter und Tochter gedacht war, traf Ciara wie ein Stich. Seit einiger Zeit fühlte sie sich eingeengt – nicht körperlich, sondern in etwas Tieferem, das sie noch nicht benennen konnte. Und zum ersten Mal widersprach sie laut. Nicht trotzig, sondern mit fast zitternder Stimme, voller Unruhe, Unsicherheit – und einer Spur Wut: "Ich bin nicht wie du! Ich weiß doch gar nicht, wer ich bin!" Das Schweigen danach war laut. Die Gespräche wurden vorsichtiger, die Nähe brüchiger. Und Ciara nahm etwas mit ins neue Schuljahr, das sich nicht so einfach mit Fakten, Büchern und Karteikarten ordnen ließ: den wachsenden Wunsch, sich von Erwartungen zu befreien. Selbst wenn sie dafür erstmal lernen musste, welche eigentlich ihre eigenen waren.
Wenn der Sommer der Anstoß zur Veränderung war, dann wurde das dritte Schuljahr zu Ciaras erster echter Bewährungsprobe. Nicht wegen der Noten allein – die bekam sie schon irgendwie in den Griff – sondern wegen der Art, wie das Leben auf einmal anzog. Die Fächer wurden fordernder, die Zauber komplexer, der Alltag dichter getaktet. Zeit war keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern etwas, das man sich abringen musste: zwischen Pergamentrollen, Notizheften und dem festen Willen, mithalten zu können und überflügeln zu wollen. Und dann war da Rio.
Riordan MacDougal, Gryffindor, eine Jahrgangsstufe über ihr – mit diesem schiefen Lächeln und der liebenswerten Art, in der Botanik-AG mit Setzlingen zu sprechen, als wären es alte Freunde. Ciara bemerkte ihn, lange bevor sie ihn wirklich ansah. Sie gab sich Mühe, ihm nicht aufzufallen – was natürlich dazu führte, dass sie ihn ständig wahrnahm. Wie ihr Herz klopfte, wenn er in ihrer Nähe stand. Wie ihre Hände zitterten, wenn sie Werkzeug berührte, das zuerst er in den Händen gehalten hatte. Wie sie sich für ihre eigenen Reaktionen schämte, als hätte sie etwas falsch gemacht.

Das neue Schuljahr verlangte der Dunkelhaarigen mehr ab, als sie erwartet hatte. In Zaubertränke versagte sie kläglich bei einem gar nicht so komplizierten Trank, und ihre Fehler wurden prompt vor der gesamten Klasse seziert – nicht unfreundlich, sondern sachlich, fast beiläufig und als Lehrbeispiel. Sie überlächelte die Kritik, als wäre es ihr egal. Doch noch während die Stimme des Professors durch den Raum hallte, kroch ihr die Scham bis in die Fingerspitzen.
Um auf der Höhe all ihrer Aufgaben zu bleiben, begann Ciara, ihren Tagesablauf minutiös zu planen: früh aufstehen, lernen, Unterricht, pünktlich zu den AGs, versuchen nicht zu erröten, wenn Rio ihr jeden Samstag freundlich zunickte, nochmal lernen, schlafen – und wieder von vorne. Doch die Ergebnisse gaben ihr nicht die Ruhe, die sie suchte. Die Unzufriedenheit mit sich selbst wuchs, als wäre das Maß, das sie anlegte, gar nicht erfüllbar. Nicht von irgendwem, nicht einmal von ihr. Rückblickend war sie einfach mittendrin in der Selbstfindungsphase ihrer Pubertät – und steckte fest wie in hartnäckigem Treibsand. Und so wurden die Briefe an Aislyn kürzer, die Gespräche mit Reilly distanzierter und die verbrachte Zeit mit Charlotte spärlicher. Statt Erleichterung verspürte sie nach erledigten Aufgaben nur Leere. Und irgendwo zwischen all dem Druck, den sie sich selbst auferlegte, erkannte Ciara: Vielleicht war das Erwachsenwerden weniger ein Ziel – als vielmehr ein Kampf, den man jeden Tag neu führen musste. Gegen Erwartungen. Gegen Angst. Gegen sich selbst.
Ciaras Verhältnis zum Lehrkörper war von einem Streben nach Bestätigung geprägt. Die Anerkennung von Professoren und Referendaren motivierte sie, ihr Bestes zu geben – nicht aus Angst, zu versagen, sondern aus dem Wunsch heraus, gesehen und ernst genommen zu werden. Doch der Druck, konstant gute Ergebnisse zu liefern, blieb bestehen. Denn auch wenn sie wusste, dass sie rein objektiv gesehen gut bis sehr gut abschnitt, fühlte sie sich von der Notwendigkeit, ihre Fähigkeiten immer weiter zu beweisen, eingeengt. Besonders in den praktischen Fächern konnte ein gelungenes Zauberkunststück oder ein gelungener Trank ein echter Lichtblick für sie sein – kleine, aber entscheidende Erfolge, die sie durchatmen ließen.
Im Laufe des vierten Schuljahres begann sich etwas zu verschieben. Während sie im Jahr davon noch von der Vielzahl an Aufgaben, dem Druck und ihren eigenen Gefühlen überwältigt war, lernte sie allmählich, Prioritäten zu setzen und sich selbst besser zu organisieren. Der Weg dahin war keineswegs leicht gewesen. Sie hatte Rückschläge erlebt – Tränke und Zauberstabgesten vermasselt und manch ein Aufsatz war sogar zu kurz geraten – und sich oft gefragt, ob sie wirklich in der Lage war, allem gerecht zu werden. Soziale Erlebnisse kamen da – abseits der Unterfangen im Kontext der AGs und ihrer regelmäßigen Lerngruppen – oft zu kurz. Im Stillen malte sie sich oft Momente aus, die nie geschahen – besonders Rio war ein konstanter Protagonist ihrer jugendlichen Tagträume. Immerhin hatte sie noch immer nicht auch nur den Ansatz des Mutes gefunden einen Schritt auf den Älteren zuzugehen, ihm zu gestehen, dass ihr Bauch voller Schmetterlinge war und lebte von ihrer Fantasie.
Dafür entwickelte sich aber auch langsam eine andere Seite in ihr: die ehrliche Freude daran, Jüngeren zu helfen. Wenn sie mit einem Erstklässler eine Hausaufgabe durchging oder einen komplizierten Zauberspruch erklärte, erkannte sie ihre eigene Entwicklung – und spürte ein leises, bestätigendes Gefühl von Verantwortung. Mit jeder bewältigten Aufgabe, mit jedem Lichtblick und jeder gelungenen Woche wuchs ihre Zuversicht. Das Streben nach Perfektion, das sie lange gequält hatte, verwandelte sich langsam in den Wunsch nach Balance. Nicht immer mit dem Kopf durch die Wand die Beste sein zu müssen, sondern voller Optimismus gut genug zu sein – und stolz auf sich und ihre Leistungen.
Als im Sommer zwischen dem vierten und fünften Jahrgang dann im Hause Kavanagh die Briefe von Hogwarts eintrafen, lag zwischen dem Pergament mit den Jahresnoten ein zweites Kuvert. Das Vertrauensschülerabzeichen war eine Überraschung – eine freudige, aufregende, und vor allem bestärkende. Ciara hatte bewiesen, dass sie nicht nur ihre eigenen Herausforderungen meistern konnte, sondern auch Verantwortung übernahm, unterstützte, mitdachte – und sich nicht mehr ausschließlich an ihren Schwächen maß. Diese Entwicklung war für Ciara nicht nur eine Bestätigung ihrer Fähigkeiten, sondern auch ein Zeichen, dass sie in der Lage war, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und dennoch ihr Bestes zu geben. Nicht, weil sie perfekt war – sondern weil sie auf dem besten Weg war, sich selbst zu vertrauen und erwachsen zu werden.

2017–2019 Charakterfestigung •  5. und 6. Schuljahr
Von der Teilnahme am Tanzkurs hatte sich Ciara bereits Ende des vierten Jahres verabschiedet, und so startete sie – als die ersten Septembertage das Schloss in kühles, herbstliches Licht tauchten – mit neuen Vorsätzen und einem Hauch neu gewonnener Freizeit ins Schuljahr. Freizeit, die jedoch schnell vom Alltag als Vertrauensschülerin beansprucht wurde. Dieser war herausfordernd, aber erfüllend: nächtliche Rundgänge mit den anderen Vertrauensschüler:innen, das Schlichten kleinerer Streitigkeiten, das Bewerten von Regelverstößen – und vor allem: ein offenes Ohr für die Sorgen und Fragen ihrer Mitschüler:innen zu haben. Es gab immer etwas zu tun, doch das bedeutete nicht, dass sie es nicht gerne tat. Manchmal fand sie sich spätabends im dampfenden Vertrauensschülerbad wieder, die dunklen Haare in ein bereits feuchtes Handtuch gewickelt, während sie dem leisen Plätschern der magischen Wasserhähne lauschte. Dabei versuchte sie, Ordnung in das zu bringen, was sich auch in ihrem Kopf wie ein unaufhörlich rauschender Strom anfühlte. Doch jedes Mal, wenn sie jemandem helfen konnte – sei es mit einem Rat, einem Lächeln oder nur durch Zuhören, wurde ihr bewusst, dass wieder ein Stück gewachsen war.
Sich auf die Z.A.G.s vorzubereiten, wurde bald zum bestimmenden Rhythmus ihres Jahres. Frida, ihre treue Waldohreule, flog regelmäßig nach London, um Briefe zwischen ihr und Onkel Brendan hin und her zu tragen – besonders, wenn es um Zaubertränke ging. Seine Ratschläge waren praxisnah, manchmal leicht verschroben und schräg, aber immer wirksam. Ciaras Karteikartenstapel wuchs dabei in bedrohlichem Tempo, fein säuberlich sortiert nach Fächern und Farbmarkierungen, damit sie jederzeit darin navigieren konnte wie in einem gut organisierten Labyrinth. Es war ein Marathon – aber einer, den sie aus Überzeugung lief.

Und nebenbei schlich sich etwas Anderes, etwas Neues in ihren Alltag – leise, aber nicht minder aufregend: ein harmloser, unschuldiger Flirt mit einem älteren Ravenclaw. Man tauschte bedeutungsschwangere Blicke und verstohlene Lächeln, wenn man sich in der Bibliothek den Tisch zum Lernen teilte – eine stille Komplizenschaft, die außerhalb der wachsamen Augen der Bibliothekarin kaum Platz hatte, aber gerade deshalb so reizvoll war. Denn den Mut, einen Schritt näher auf Rio zuzugehen – wirklich, offen, mit all dem, was sie fühlte und nicht benennen konnte – der war noch nicht gefasst. Zu sehr schlackerten die Knie bei dem Gedanken, den fantasievollen Tagträumen ein reales Gesicht zu geben. Das naive Geschäker in der von flüsternder Disziplin geprägten Atmosphäre der Bibliothek fühlte sich sicherer an. Vor allem, weil es nicht gefährlich nahe an Herzschmerz heranführte. Zwar erschien es ihr manchmal so, als wäre auch von Rio aus ein Funke da. Keine eindeutigen Zeichen, nichts, was man schwarz auf weiß hätte festhalten können, doch in seinen Blicken lag manchmal etwas Weiches – ein kaum merkliches Lächeln, wenn sich ihre Blicke über Erdhaufen, Setzlingen und Tontöpfen hinweg trafen; ein Innehalten, wenn sie sprach. Vielleicht bildete sie sich das alles auch nur ein, vielleicht war es Wunschdenken. Eine Illusion, genährt von den Tagträumen der letzten zwei Jahre – davon gab es immerhin reichlich. Umso überraschender war es für Ciara, als Riordan sie beim ersten Treffen der Botanik-AG im neuen Jahr bat, noch einen Moment länger zu bleiben. Ihre Gedanken, die eben noch um Stoffwechselprozesse magischer Pflanzen kreisten, blieben schlagartig stehen. Alles in ihr war plötzlich zu laut. Das pochende Herz, das leise Knacken ihrer Finger, als sie sich unbewusst am Arbeitstisch festhielt. Rio sah sie an – nicht aus Versehen, nicht flüchtig, sondern mit einer Sanftheit, die ihr den Atem raubte. "Magst du kurz bleiben?", hatte er gefragt. Ciara nickte, viel zu schnell, viel zu wortlos. Ihr Magen kribbelte, ihr Blick flackerte über den Raum, als könnte sie sich irgendwo festhalten. Doch es war zu spät. Die Realität hatte sie längst eingeholt – mit Rios Stimme, Rios Nähe, Rios Blick, der nicht mehr so tat, als würde er sie nur zufällig streifen.
Das darauffolgende Wochenende verbrachten sie gemeinsam in Hogsmeade – offiziell wegen eines neuen Gewächshauses, das Rio sehen wollte, inoffiziell wegen allem anderen. Was folgte, waren Wochen zwischen geteilten Pausen und leisen Blicken im Vorübergehen. Alles fühlte sich gleichzeitig leicht und bedeutungsvoll an – wie der Anfang von etwas, das schon lange unter der Oberfläche geschlummert hatte. Der erste Kuss folgte nach einem langen Spaziergang über das Schlossgelände, an einem dieser ungewöhnlich milden Frühlingstage, an denen das Gras schon nach Sommer roch und die Schatten der Türme länger blieben als gedacht. Er war nicht perfekt, nicht filmreif – aber er war ehrlich. Und er ließ Ciaras Herz mehrere Takte lang aussetzen. Doch je näher die Z.A.G.-Prüfungen rückten, je mehr Intensität ihr Lernplan von ihr forderte, desto mehr drängte sich der Alltag zwischen sie und die vorsichtig keimende Beziehung, die keiner der beiden beim Namen nannte. Der Druck wuchs, die Erwartungen wurden lauter – nicht von außen, sondern wie immer von innen. Es war zu viel: die Verantwortung, das Lernen, das Streben nach Perfektion und nun auch noch ein flatterndes Herz. Sie versuchte, allem gerecht zu werden, doch die Irin spürte, dass ihr das nicht möglich war. Und so zog sie sich zurück. Rio verstand. Er war verletzt, vielleicht – aber nicht wütend. Und sie blieben in Kontakt – vorsichtig, freundschaftlich. Man sah sich weiterhin in der AG, im Vorbeigehen am Gang – bittersüß, immer ein kleines "Was wäre wenn..." im Hinterkopf. Doch ein unergründliches Gefühl sagte Ciara: Das war nicht das Ende. Nur eine Pause. Und so konnte sie sich vollständig auf das Erreichen ihrer akademischen Ziele konzentrieren.

Die Berufsberatung im Frühsommer warf zum ersten Mal ein helles Licht auf die Frage: "Wohin führt mich dies alles?" Schon während ihrer Kindheit war für Ciara klar, dass auch sie sich beruflich in irgendeiner Art und Weise in der Medien- bzw. Entertainmentbranche beheimatet sieht. Die Frage war nur, wie sich ihre vielseitigen Interessen vereinen ließen. Ihre Liebe zur Musik war unverkennbar – doch ebenso zog es sie immer wieder zu den Worten. Vom ersten Artikel in der Schülerzeitung bis hin zu den unzähligen Stunden, die sie mit dem Erstellen von Lernplänen und Karteikarten verbrachte, war sie in der kreativen und journalistischen Ecke aktiv.
Das Gespräch mit dem zuständigen Professor verlief sachlich und informativ. Ciara spürte, wie ihr Herz bei der Frage nach der Zukunft schneller schlug – wenn es um Sprache, Ausdruck, um Ideen ging. Journalismus? Vielleicht. Radio? Noch besser. Die Zukunftsüberlegungen wurden immer lauter, immer greifbarer. Tante Éabha hatte ihr schon immer intensiv zugehört, wenn sie von Musiksendungen und Redaktionsschlüssen sprach und war es schließlich auch, die ihr einen Kontakt beim Wizarding Wireless Network und auch beim Tagespropheten verschaffte. Unter falschem Namen, ganz nach Ciaras Wunsch – keine Extrabehandlung, keine Sonderrolle – bewarb sie sich bei beiden Institutionen und bangte wochenlang.

Schließlich rückten die schriftlichen und praktischen Z.A.G.-Prüfungen näher – und zum ersten Mal fühlte sich Ciara tatsächlich adäquat vorbereitet. Die Wochen zuvor waren ein Kraftakt gewesen: nächtelanges Wiederholen, Karteistapel so hoch wie der Ravenclawturm, farblich markierte Notizen, Zeit- und Lernpläne. All das gab ihr Sicherheit – nicht nur fachlich, sondern auch innerlich. Als die Prüfungswochen begannen, war sie angespannt, ja, aber nicht panisch. Die Erschöpfung danach saß bis in die Knochen, aber Ciara wusste: Sie hatte ihr Bestes gegeben. Und das reichte – egal, wie sich es in den Noten niederschlug. Es war eine neue, ungewohnte Zufriedenheit, die sich in ihr breitmachte: keine perfekte Kontrolle, aber ein ehrliches Maß an Stolz – eine feststellbare charakterliche Festigung. Die jahrelange Lernarbeit, die Bemühungen der vorherigen Jahre, das akribische Zusammenfassen der Lehrinhalte gepaart mit Ciaras präzisen Notizen und Farbkodierungen – all das machte sich bezahlt, als sie im Sommer nach langen Wochen des Wartens ihre Noten erhielt; die Disziplin, die Konsequenz, die kleinen Opfer – sie trugen Früchte. Nur wenige Tage danach startete Ciara ihr erstes einwöchiges Praktikum, gefolgt von einer weiteren Woche beim WWN und sie verliebte sich in das Radio. Es war aufregend, der erste Schritt in eine Welt, die sie nur vom Hörensagen kannte, doch es war auch ein befreiender Schritt. Nur sie, ihre Worte und ihre Stimme. Und das Gefühl, zum ersten Mal für etwas allein gesehen zu werden.

Der Sommer neigte sich dem Ende zu, als Ciara gemeinsam mit ihrer Familie in der Winkelgasse stand, um Schulmaterialien für Griffin zu besorgen. Ihr kleiner Bruder – aufgeregt, mit wild flatternden Händen und einem selbstgebastelten Stundenplan in der Tasche – erinnerte sie daran, wie sich das alles vor sechs Jahren für sie selbst angefühlt hatte. Damals war alles neu, überwältigend, voller Fragen. Jetzt war sie es, die souverän durch die Läden navigierte, die besten Schreibfedern kannte und dem Kleinen mit gedämpfter Stimme erklärte, wie man sich im Gemeinschaftsraum am besten einen Platz sichert.
Mit dem neuen Schuljahr verabschiedete sich Ciara von drei ihrer Fächer – Alte Runen, Muggelkunde und Astronomie –, nicht weil sie ihr nichts bedeuteten, sondern weil sie den Raum brauchte: für Tiefe statt Breite, für Fokus statt Pflichtgefühl und dieses Mal hörte sie auf den Rat ihrer Professoren – sie würde sich ausbrennen, wenn sie bis zum U.T.Z.-Level an der Vielzahl ihrer Verpflichtungen festhielt. Für ihren Berufswunsch gab es auch keine spezifischen Voraussetzungen, die sie erfüllen musste. So orientierte sie sich an ihren Interessen. Ihre verbleibenden Kurse forderten sie mehr denn je, doch es war ein anderes Fordern als zuvor – weniger durch bloße Masse, mehr durch Anspruch.
Mit dem geschaffenen Freiraum – zeitlich wie gedanklich – rückte bei Ciara ein neues Interessensfeld ins Zentrum: die Kunst der Rede. Nicht nur das gesprochene Wort faszinierte sie, sondern vor allem dessen Wirkung: Wie es Menschen beeinflusste, Gedanken lenkte, Emotionen auslöste. Rhetorik wurde mehr als nur ein Werkzeug; sie wurde zu einer Art Spielplatz, auf dem Ciara mit Formulierungen, Pausen und Pointen experimentierte. Nicht selten erwischte man sie dabei, wie sie Reden berühmter Hexen und Zauberer studierte – oder sich in die Werke großer Muggeldenker vertiefte, obwohl sie Muggelkunde längst abgewählt hatte. Die Schulbibliothek wurde zu einem zweiten Zuhause. Zwischen antiken Zaubertexten und psychologischen Grundlagenwerken aus der Muggelwelt wuchs eine Sammlung inoffizieller Lieblingsplätze: ein sonniger Sessel beim Fenster, ein schattiger Tisch im hinteren Regalgang, wo sie sich ungestört Notizen machte.
Im Frühjahr 2018 kam Altair zu ihr. Der schwarz-weiße Kater mit den kupfernen Augen hatte sich bei einem Ausflug nach Hogsmeade selbst ausgewählt: Er sprang ihr im Tiergeschäft – eigentlich wollte Ciara nur Leckerlis für Frida besorgen – einfach auf den Schoß und weigerte sich, wieder hinunterzusteigen. Altair war eigensinnig, klug und hatte die irritierende Angewohnheit, immer dann aufzutauchen, wenn Ciara gerade ein wenig zu sehr mit sich selbst beschäftigt war. Ihre Freundinnen witzelten oft, er sei ein wandelnder Stimmungssensor – und vielleicht stimmte das sogar. Es war ein ruhigeres Jahr, verglichen mit dem vorigen. Weniger Drama, weniger Zerreißproben. Doch genau das schenkte Ciara den Raum, sich selbst zu begegnen und sich immer besser kennenzulernen.

2019 goodbye Hogwarts; das Leben ruft •  7. Schuljahr
Die Volljährigkeit erreichte Ciara im Sommer vor ihrem siebten Schuljahr – ein Meilenstein in der magischen Gesellschaft. Ihre Eltern schenkten ihr ein Abo für mehrere Fachzeitschriften zu Zaubertränken und Kräuterkunde – britische, amerikanische und französische –, als wollten sie damit würdigen, wie sehr sich ihre Tochter in den vergangenen Jahren entwickelt hatte und zugleich ihre Wissbegierde auf ihrem weiteren Weg unterstützen.
Mit einem weinenden und einem lachenden Auge kehrte die Dunkelhaarige in ihr letztes Schuljahr nach Hogwarts zurück. Das letzte Jahr. Das große Finale. Ein Abschied. Sie wusste, dass sie das Schloss vermissen würde – den Geruch von Pergament und Tinte in den Gängen, das Knarzen der sich wandelnden Treppen, das aufgeregte Summen in der Großen Halle, wie in einem Bienenstock. Und doch fühlte sie sich langsam bereit für das Danach. Dass sie schlussendlich nicht zur Schulsprecherin ernannt wurde, traf sie, und ein Anflug von Eifersucht machte sich in ihr breit – doch nach wenigen Wochen im vertrauten Amt der Vertrauensschülerin war sie ehrlich erleichtert. Der zusätzliche Titel samt aller Aufgaben hätte sie mehr gekostet, als er ihr gegeben hatte. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, das Schuljahr einerseits zu genießen, sich andererseits voller Motivation dem vertieften Studium ihrer Leidenschaften und Unterrichtsfächer zu widmen. Wenn ihr alles zu viel wurde – und das kam durchaus häufig vor, – fand sie Trost und Erdung in der Pflanzenwelt. Das Gewächshaus wurde zu einer stillen Zuflucht; mit erdigen Fingern und der Nase dicht über einem Topf konnte sie durchatmen und dem Trubel entfliehen – wie damals als kleines Mädchen. An manchen Tagen dachte sie in solchen Momenten auch an Rio. Nicht wirklich wehmütig oder verzweifelt – diese Gefühle verbot sie sich –, sondern mit einem Hauch von Sehnsuchtsnostalgie.
Die seit der Pubertät von Unsicherheiten und Projektionen überschattete Beziehung zu ihrer Mutter veränderte sich erneut. Vielleicht lag es an Ciaras beginnender Reife, vielleicht auch daran, dass sich beide still danach sehnten wieder zueinanderzufinden. In den Weihnachtsferien kochten sie zum ersten Mal seit Jahren miteinander, und der vertraute Duft nach Zimt, Nelken und frisch abgezogenen Orangenschalen in der Küche der Kavanaghs brachte die Mauer, die Ciara um sich gebaut hatte, zum Einsturz. Es brauchte keine bedeutende Geste, keine großen Worte – nur das intensive Gefühl der Geborgenheit, das die gesamte Küche in eine Umarmung hüllte.
Kurz vor den finalen Prüfungen ihrer Schulzeit überkam Ciara ihre bisher erste und einzige Panikattacke. Der Druck, die Erwartungen, die Angst so kurz vor der Zielgeraden zu versagen – sie schnürten ihr die Kehle zu. Das Herz flatterte in ihrer Brust wie ein aufgeschreckter Vogel und in ihrem Kopf fand sich nur mehr statisches Rauschen, wie bei einem Radio, dessen Frequenz nicht korrekt eingestellt ist. Aber die Irin wuchs daran. Sie atmete. Sie schrieb Und sie bestand. Mit grandiosen vier "Ohnegleichen" und drei "Erwartungen übertroffen" beendete Ciara ihre Laufbahn in Hogwarts. Ihr zweites Praktikum beim Wizarding Wireless Network hatte sie längst absolviert, die Zusage für einen Job beim Radio war ihr sicher. Ein stiller Abschluss markierte ihr finales Kapitel in Hogwarts: Vor ihrer Abreise stieg Ciara ein letztes Mal auf den Astronomieturm. In ihren Händen trug sie einen alten Brief aus dem ersten Schuljahr – von Charlotte. Einer der Briefe, die ihr damals Halt gegeben hatten, als sie sich verloren fühlte, fremd und fehl am Platz. Mit einem simplen Spruch ließ sie ihn in goldenem Licht verglühen und verließ das Schloss mit leeren Händen – aber einem vollen, optimistischen Herzen.

Im Sommer rückte ein neuer Abschnitt ihres Lebens in greifbare Nähe: die Suche nach einem Zuhause jenseits von Hogwarts und dem Familiendomizil der Kavanaghs in Dublin. Gemeinsam mit ihren Eltern durchstreifte Ciara Londons Viertel, verglich Grundrisse und Lichtverhältnisse, trat probeweise auf knarzende Dielen und schloss für einen Moment die Augen, um zu spüren, ob sich ein Raum richtig anfühlte. Das moderne Apartment in der Nähe der Winkelgasse, das sie schließlich bezog, eroberte ihr Herz im Sturm – warme Holztöne, große Fenster, durch die das Licht wanderte wie durch ein Gewächshaus, und genug Platz für Bücher, Pflanzen und Gedanken. Es war anders als der verspielte Kitsch aus ihrer Kindheit, anders auch als die ehrwürdige Größe ihres Schlafsaals in Hogwarts – und doch trug es all die leisen Elemente in sich, die ihr vertraut waren. Farben, in denen sie sich spiegelte. Ecken, in denen Erinnerungen wachsen konnten.
Die Miete lag ein gutes Stück über ihrem Budget, aber Nolan und Aislyn lachten nur, als sie zögerte, und reichten ihr ganz selbstverständlich den Schlüssel zur eigenen Tür. Ciara zog ein mit drei Koffern, Altair und Frida im Gepäck, einer Kiste voller Erinnerungen – und dem Gefühl, zum ersten Mal ganz bewusst in ihr Leben zu treten.

Der Herbst war bereits in London eingekehrt, als sie ihn wiedersah. Es war einer dieser Nachmittage, an denen der Nebel auch zu späterer Stunde noch wie ein dünner Schleier über der Stadt hing und die Straßen nach nassem Pflaster, Rauch und Kastanien rochen. Ciara war auf dem Heimweg, ein Zwischenstopp am Markt war geplant – nichts Besonderes, nur ein paar Kräuter –, als sie abrupt stehen blieb. Da stand er. Rio. So als hätte man ihn aus einer alten Erinnerung geschnitten und in ihre Gegenwart geklebt. Der Schal lose um die Schultern geschlungen, die Hände in den Manteltaschen vergraben, und mit diesem vertrauten Blick – ein wenig nachdenklich, schelmisch und stur. Ihre Augen fanden sich schneller als ihre Schritte – ein kurzer Moment des Zögerns, ein beinahe ungläubiges Lächeln. Dann ein Kaffee, der sich zu einem Abendessen ausdehnte. Sie redeten zu viel und doch nicht genug. Und während draußen die Welt langsam dunkler wurde, fühlte sich drinnen plötzlich alles hell und warm und ein wenig schwindelig an – wie früher, nur echter.
Rio war nicht mehr der Junge aus der Botanik-AG und Ciara nicht mehr die strebsame Vertrauensschülerin. Aber die alten Gefühle füreinander, die flammten auf und gewannen neu an Bedeutung. Aus dem damaligen, zögerlichen "Was wäre wenn ...?", das schlussendlich nie Wurzeln geschlagen hatte, wurde ein entschlosseneres "Wenn nicht jetzt, wann dann?" und die zaghaften Anfänge einer Beziehung entsprossen dem ersten Wiedersehen nach über einem Jahr. Keine stürmische, flatterhafte Romanze – sondern etwas Echtes.
2020–2026 Ambitionen, Ziele und ein Vermächtnis
Der Unfalltod von Vincent und Deidre im Frühjahr 2020 riss eine klaffende Lücke in das Herz der Familie Kavanagh; einen Riss, den keine Heilzauber lindern konnten. Eine Portschlüssel-Fehlzündung nahm der dem dreizehnjährigen Mädchen und Vater Vincent das Leben – ein unvorstellbares Unglück. Die Trauer legte sich wie ein dichter Schleier über die Welt, dämpfte die sonst so lebendige, freudige Atmosphäre in den Haushalten und ließ die Zeit langsamer vergehen, als wollte sie sich in den Schmerz hinein dehnen. Besonders schwer traf es Cousine Sorcha, die mit den zwei kleinen Kindern nun allein dastand. Der Schicksalsschlag wog zu schwer, als dass selbst die enge Familie die Leere vollständig hätte füllen können. Doch inmitten dieser Dunkelheit fand Ciara in Rio eine beständige Stütze. Er war ein Anker in den stürmischen Wellen ihrer Emotionen, ein Fels in der Brandung, der sie daran erinnerte, dass auch die tiefsten Wunden irgendwann heilen könnten – wenn auch niemals ganz. Die Gespräche mit ihm brachten ihr Trost, die Nähe wo Worte nicht mehr ausreichten. Aber auch das Wissen, dass in der völligen Verlorenheit manchmal genau der Mensch an ihrer Seite stand, der das Chaos mit einem einfachen Lächeln beruhigen konnte, war ihr Trost.

Die Beziehung zwischen Ciara und Riordan hatte sich im Laufe der Zeit verändert, wie es oft bei ersten großen Lieben geschieht. Anfangs war alles aufregend und neu – die Gespräche über die Zukunft, die Ambitionen, aber auch die kleinen alltäglichen Momente, die für sie plötzlich von Bedeutung waren. Selbst den vielen intensiven Diskussionen konnte die Irin etwas abgewinnen; sie fand Rios Sturheit beinahe anziehend, seine Beharrlichkeit spiegelte eine Konsistenz wider, die sie an ihm so sehr schätzte. Doch mit der Zeit schlich sich eine stille Spannung ein, deren Ursprung sich zunächst nicht erschloss und die sich allmählich in Rissen manifestierte, die ihre Verbindung belasteten.
Ciara, die sich immer mehr in ihrer langsam beginnenden Karriere aufging, fand in der Radiomoderation eine Umgebung, die ihr half, sich selbst immer wieder neu zu entdecken. In der Arbeit konnte sie sich definieren, ihre Ziele klar vor Augen haben, ohne sich ablenken oder einengen zu lassen. Ihre Fantasie, ihre Ambitionen schienen grenzenlos, und das Studio war ein Zufluchtsort, der ihre Unabhängigkeit nicht nur stärkte, sondern auch immer wieder bestätigte. Doch inmitten all dieser Freiheit nagte eine Angst, die sie nicht ganz ablegen konnte – eine Angst, die sie schon während der gemeinsamen Schulzeit von Rio begleitet hatte und die das vorzeitige Ende ihrer damals gerade entstehenden Liebelei begünstigte. Es war eine Angst, die sie lange verdrängte. Sie fürchtete, sich zu verlieren, sich in einer Beziehung aufzugeben und dadurch einen Teil ihrer eigenen Identität zu opfern. Sie liebte ihn, das wusste sie, doch sie liebte auch ihre Freiheit und den Raum, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es wollte – ohne Kompromisse, ohne sich selbst zu verlieren.
Riordan hingegen, der sich immer mit der Verantwortung für das Familienunternehmen auseinandersetzte und ständig damit beschäftigt war, seine eigenen Ambitionen zu verfolgen, konnte Ciara in ihren Momenten des Rückzugs immer weniger nachvollziehen. Diese Balance aus Nähe und Rückzug, aus Verlangen nach Freiheit und dem Bedürfnis nach Verbindung war ein Kraftakt und ihre Dynamik zerbrach. Es war nicht, dass Rio ihr nicht genug war – im Gegenteil, er war ein fester Teil ihrer besten Erinnerungen, eine Konstante in ihrer Vergangenheit. Doch die ständig wiederkehrenden Diskussionen über die Zukunft und die scheinbar unbedeutenden Kleinigkeiten, die sie aus den Fugen geraten ließen, forderten ihren Tribut. Es war eine Veränderung, die nicht schlagartig kam, sondern schleichend, ein allmählicher Wandel aus vielen kleinen Momenten, die sie irgendwann nicht mehr ignorieren konnte. Und obwohl die Liebe zu Rio noch tief in ihr war, konnte sie die Nähe nicht mehr zulassen, die sie einst so gern gesucht hatte.
Die Entscheidung, sich zu trennen, war nicht leicht – sie wurde jedoch im Frühsommer 2021 unausweichlich. Es war ein Abschied, der sowohl Traurigkeit als auch eine gewisse Erleichterung mit sich brachte. Trotz all der Liebe und der gemeinsamen Erinnerungen, der verbleibenden Wertschätzung füreinander und der tief empfundenen Freundschaft, die aus dieser Beziehung erwuchs, wusste Ciara, dass es der richtige Schritt war. Es war eine Trennung, die aus einer Weitsicht heraus geschah, nicht aus purer Resignation – zum richtigen Zeitpunkt würden sie beide das Glück finden; zwar nicht miteinander, aber sie wünschten es sich voller Hoffnung und Optimismus füreinander.

Das Jahr 2022 brachte für Ciara nicht nur die Freiheit, sondern auch einen tiefen Frieden, den sie in ihrer Unabhängigkeit fand. Sie konnte ihre Wohnung nun vollständig selbst finanzieren – eine scheinbar kleine Errungenschaft, die sich für sie wie ein Meilenstein anfühlte. Mehr als nur ein Haken auf ihrer Liste. Es war ein stilles Versprechen an sich selbst: "Du kannst das. Du brauchst niemanden, um dich vollständig zu fühlen."
Inmitten ihrer Routinen, ihrer Manuskripte und Mikros, begann sie, sich sicherer zu fühlen – in ihrem Raum, in ihrer Stimme. Sie übernahm im Frühjahr ihre erste eigene Co-Moderation. In den leisen Momenten zwischen zwei Sendungen, wenn die Studiolichter gedimmt waren und nur das Summen der Technik blieb, formte sich langsam eine Idee: Das Bildungsradio. Erst vage, dann konkreter. Nicht nur eine Sendung, sondern ein Projekt mit Haltung, mit Tiefe. Etwas, das bleiben könnte. Eine Vision, Bildung und gesellschaftliche Verantwortung zu vereinen – vorerst jedoch nur eine Gedankenspielerei für sie selbst. Vor Zweifeln und innerlichen Unsicherheiten wurde auch die erwachsene Ciara geplagt. Manchmal fragte sie sich, ob es nicht doch auch an ihrem Namen lag. Kavanagh: Nicht prahlerisch, aber in der Entertainmentbranche unweigerlich bekannt. Und manchmal einengend. In manchen Gesprächen glaubte sie zu spüren, wie der Ton kippte, sobald ihr Nachname fiel und man aufgrund ihrer äußeren Erscheinung die Rückschlüsse auf Aislyn ziehen konnte. War es Interesse – oder Erwartungen – oder bloße Vorsicht? Sie hasste diese Gedanken, wollte sich selbst nicht so wichtig nehmen. Und doch: Der Name war immer mit im Raum. Wie ein zweiter Schatten. Ein ungebetener Gast bei jedem Kennenlernen. Nicht, weil sie sich über ihn definierte – sondern weil andere es taten und dem Namen ihre Errungenschaften zuschrieben.
Es gab auch so einige Versuche erneut das Herz zu öffnen. Zwei, vielleicht drei Dates mit Bekannten aus dem Dunstkreis der magischen Universität Seven Oaks. Junge Männer mit Verstand, mit Ideen, die sie neugierig machten. Ciara mochte das Funkeln in einem klugen Gespräch, das Kippen eines Lächelns bei einem geteilten Gedanken – und doch: Es zündete nicht.
Die Arbeit gab ihr zwar Richtung, aber keine konkrete Antwort und dann waren da auch immer wieder diese Unsicherheiten, die nagende Stimme des Zweifels – wie früher, zu Schulzeiten. Die kurzen amorösen Begegnungen wirkten wie Zwischenrufe. Sie suchte nicht wirklich nach der Liebe – oder nicht genug?

Griffin beendete seine Schulzeit im Jahr 2023, die letzte Eule war geschrieben, das letzte Schulessen verspeist. Mit einem Schlag war das Kapitel Hogwarts für die Familie endgültig Vergangenheit. Und mit Griffins Einzug in die Stadt wohnten nun alle drei Kavanagh-Geschwister in London – ein Umstand, der für Ciara überraschend tröstlich war. Obwohl ihre Leben verschieden getaktet liefen und sich ihre Wege nicht täglich kreuzten, war da nun wieder ein Gefühl von Nähe, von gewachsener Familie. Große Umbrüche fanden sich in Ciaras Leben nicht. Die Wochen verflogen im Alltag, der sie jedoch vollständig erfüllte – Ciara verbrachte Zeit mit ihrem kleinen Freundeskreis, steckte diszipliniert Recherchearbeit in ihr geheimes Projekt und verfolgte gespannt die Neuigkeiten im Bereich magischer Forschung. Die Zahl ihrer Pflanzen wuchs kontinuierlich an; langsam glichen die eigenen vier Wände einem kleinen Dschungel. Aber die Dunkelhaarige fühlte sich wohl, fühlte sich geerdet.

Im Frühling 2024 erblickte Eilín, das jüngste Kavanagh-Monahan-Familienmitglied und Ciaras Cousine zweiten Grades, das Licht der Welt. Mit ihren dunklen Wimpern, der leisen Atemmelodie im Schlaf und dem winzigen Greifen nach Zeigefingern wurde sie zum stillen Mittelpunkt vieler Gespräche, zum Wunder inmitten einer Welt, die manchmal zu laut war. Die Freude und das Lachen, das sie in die Familie brachte, halfen, ein Stück des Schmerzes über den immer noch tief sitzenden Verlust von Deirdre und Vincent, zu lindern. Für Ciara bedeutete Eilíns Geburt mehr als nur Zuwachs – es war ein Symbol. Ein Neuanfang – eine neue Generation an jungen Hexen und jungen Zauberern. Die Idee vom Bildungsradio nahm immer konkretere Formen an: Konzepte, Skizzen für Sendereihen und Zielgruppenanalysen – Dinge, mit denen sie in ihrer Freizeit zwischen Redaktionskonferenzen und Studioaufnahmen spielte wie andere mit Tarotkarten.
Donnerstags stand sie nun regelmäßig hinter dem Mikrofon ihrer eigenen Musikshow – eine Mischung aus feinsinnigem Gespräch, gesellschaftlicher Reflexion und magisch-musikalischer Reise.

Politisch blieb 2024 nicht ohne Wellen. Mit Hermine Weasleys Amtsantritt als Zaubereiministerin veränderte sich der Ton in der magischen Gesellschaft spürbar. Ciara spürte Sympathie für die Grundidee von Wandel – für eine gerechtere, offenere Welt. Doch das neu eingeführte Verbot für Eheschließungen zwischen Reinblütern schien ihr zu hart, zu pauschal, zu nah an dem, was es eigentlich bekämpfen sollte. Sie glaubte an Verständnis statt Ausgrenzung, an Wissen als Gegengewicht zu Angst, an das Gespräch statt an Verbote. Dennoch begrüßte sie die konsequente Beobachtung von reinblutfanatischen Strukturen – nicht aus Misstrauen, sondern aus Verantwortung.

2025 begann mit Kuchen, Kerzen – und einer gehörigen Portion Nachdenklichkeit. Der hundertste Geburtstag ihres Großvaters Rían war nicht nur ein familiäres Großereignis, sondern auch eine Reise in das Herz der Vergangenheit. Es reiste auch der Zweig der Familie an, der seit über zwanzig Jahren in Amerika lebte – ein Potpourri aus irischen, britischen und amerikanischen Akzenten, durchmischt mit Erinnerungen und dem Klang von Geschichten, die sonst nur in alten Briefen nachhallten. Zwischen Lachfalten, Tanzeinlagen, Guinness und Whiskey lag jedoch auch ein stiller Unterton: die unausgesprochene Frage nach der Zukunft der Magie.
Schon bei der Anreise kam es zu Problemen mit einem Portschlüssel – ein Moment, der unangenehm an den Unfall vor all den Jahren erinnerte. Ciara hielt den Atem an. Für einen Herzschlag war es, als käme alles wieder hoch. Das Echo der Vergangenheit war zu laut, um es zu ignorieren. Und als hätte die Magie selbst ein Gedächtnis, kam es in den folgenden Monaten immer wieder zu Störungen im Magienetz. Die Winkelgasse und die Place Cachée vertauschten für einige Tage ihre Lage, die Natur begann, ein irritierendes Eigenleben zu entwickeln, Kommunikationswege verwirrten sich selbst – und im Meer vor der Isle of Wight erschien eine Stadt, die vorher nicht da gewesen war. Die Entwicklungen waren beunruhigend. Und auch, wenn Ciara davon (noch) nicht direkt betroffen war, blieb sie wachsam – und nachdenklich.

2026 Im Zeichen der Weichenstellung
Nach Jahren des Recherchierens, Überlegens und Verdichtens von Ideen arbeitet Ciara nun konzentriert in ihrer Freizeit an ihrem Konzept für das Bildungsradio – nicht mehr nur als vages Grundgerüst, sondern als durchdachtes Projekt mit Profil, Zielgruppen und dem Anspruch, Bildung zugänglich, relevant und zauberweltkompatibel zu gestalten.
Die Vision: ein vollständiger Radiosender mit einem abwechslungsreichen Programm, das magische Grundlagen ebenso wie fachübergreifendes, magisches und nichtmagisches Wissen auf spielerische Weise vermittelt. Er soll niederschwellig, unterhaltsam und alltagsnah sein – nicht belehrend, sondern neugierig machend, Horizonte öffnend und Denkprozesse anstoßend. Im Idealfall spricht es Kinder an, die noch am Anfang ihrer Reise in die Welt der Magie stehen – aber auch Jugendliche, Eltern, Lehrkräfte, neugierige Erwachsene. Alle, die Fragen haben. Alle, die zuhören.
In all der Arbeit fühlt sich die Dunkelhaarige erfüllt wie nie zuvor. Und mit jeder Stunde, die sie in Konzepte, Programmideen und Sendungsskizzen steckt, wächst der Wunsch, das Projekt wirklich werden zu lassen. Noch im Laufe des Jahres plant sie, an das Integrationskomitee des Ministeriums heranzutreten, um Unterstützung und strukturelle Förderung zu beantragen. Gleichzeitig zieht sie in Betracht, privatwirtschaftliche Sponsoren aus dem Bereich Bildung, magischer Medien oder auch progressiver Familienbetriebe anzusprechen – Partner, die ihre Vision teilen könnten.

In ihrem Alltag hat sich eine gewisse Ruhe eingestellt. Sie ist angekommen. Nicht im Sinne eines Endpunkts, sondern als jemand, der weiß, woher sie kommt – und langsam spürt, wohin sie gehört. Eine ernsthafte Beziehung? Nicht jetzt. Nicht hier. Sie genießt kleine Flirts, gelegentliche Begegnungen, den Zauber des Unverbindlichen – ohne Suche, ohne Sehnsucht.
Sophie Skelton
gespielt von Ria
kein Gesuch, aber das Schwesterherz von Griffin und Reilly (Julsi & Kathi)
keine Weitergabe abseits Familienplatz & Name

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